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Allgemeine theologische Bibliothek — 10.1778

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https://doi.org/10.11588/diglit.22495#0178
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r74

Briefe von Sterbenden

Gesellschaften dagegen gehört haben, der Ton seye
nicht dec Ton eines Sterbenden, sondern eines
ganz gesunden, raschen Mannes in dec Srudier-
siube, voll feuriger Imagination, redlicher, eifri-
ger Liebe für das Christenlhum u. f, f.
Es ist nicht zu läugnen, daß der Verfasser in
diefen Briefen eine nicht gemeine Kennrniß des
menschlichen Herzens, und seiner tausendfachen
Gestalt verrathen habe. Diese sticht häufig her-
vor, und reisset besonders alsdann den Leser zuc
Achtung gegen den Menschenkenner hin, wenn er
die Sterbenden den Ursprung ihrer Sittenlosig-
keit, — den Fortgang ihres Unglücks, und die
daraus entstandene fürchterliche Folgen erzählen
lässet. Das dünkt uns die rechte Methode zu
seyn, das Laster verabscheuuugöwürdig zu machen,
und zugleich Mittel an die Hand zu geben, es zu
vermeiden, wenn man es bis zu den entferntesten,
vst unbemerkten Veranlassungen heraufführt, wenn
man dem Bösewicht den ersten Keim seiner schwar-
zen Gottlosigkeit gleichsam vor Augen leget, —
wenn man ihn bis auf den Punkt zurückleitet, wo
Unschuld und Bosheit gekämpfet, und wo leider!
die lehte den Sieg erhalten hatte, — wenn man
ihn besonders auf die nähere oder entferntere Ge-
legenheiten aufmerksam macht , die er wohl hätte
vermeiden können? in die ec aber gedankenlos hin-
ein-
 
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