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Allgemeine theologische Bibliothek — 10.1778

DOI issue:
[Recensionen]
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[Recensionen XI-XVIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22495#0244
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240 Das Christentum nach der Vernunft

dieses Lebens, erreicht worden ist. Wir stnden
den Grund von unserm ganzen Sittengebäude
dieses Lebens in den allgemeinen Begriffen von
unserm Zustande im ewigen Leben. Die Quellen
der himmlischen Tugenden sind die Gottesvereh-
rung, die richtige Selbstliebe und die Nächsten-
liebe. Die besonder» Tugenden, welche sich bey
uns finden muffen, wenn wir zum ewigen Leben
tüchtig seyn wollen, und die unter dem einen Wort
Rechtschaffenheit begriffen sind, werden hier
unter gewisse Unterabteilungen gebracht, und als
zu unserer Glückseligkeit unentbehrlich angepriesen,
auch die ihnen entgegen stehenden Laster als höchst-
verabscheuungswürdig vorgestellk. Gegen die
sinnlichen Vergnügungen ist der Verf. nicht so
eingenommen, als einige strenge Moralisten zu
seyn pflegen. Seine Meynung davon drückt er
also aus: '"Sowenig wir die Ausschweifungen
unserer thierischen Triebe damit entschuldigen kön-
nen, daß uns Gott so und nicht anders geschaffen
habe, indem wir, als vernünftige Geschöpft, über
das Thierische in uns zu herrschen haben; so wenig
ziehen wir damit, daß wir sie in ihre gehörigen
Schranken sehen, die Natur soweit aus, daß wir
auf der Welt, gar kein irdisches Gut besitzen, allem
Reitze der Sinnen gänzlich entsagen, und gar keine
Ehre empfinden wollen; sonst würden wir auch zu
„ - ' leben
 
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