einer freyern theologischen kehrart. 87
r) des Verstandes, 2) des Willens; I!) des
Leibes, 2) des Herzens, b) in Ansehung des
Saamens und der Fortpflanzung (em erbau-
licher Gedanke!) c) der Geburt, 6) des gan-
zen Lebens und Wandels, e) der einzelnen
Glieder zusammengenommen, k) einzeln ge-
nommen. Gründlich denkende Exegeten werden,
wie auch der Hr. D. anführt, den Beweis für
die Erbsünde gewiß nicht so leicht in den Stellen
des A. und N» Testaments auffinden, als andre
allzeit fertige Dogmatiker ihn in recht sehr vielen
Sprüchen sehen. Kein Dogma findet Rec. das
dem ruhigen Nachdenken der kaltblütigen Ver-
nunft sogleich in seiner Unrichtigkeit entgegen
kommt, und keines, wogegen sich psychologische
Kenntnisse, Bekanntschaft mit der Welt, Erfah-
rungen, überhaupt, wogegen sich die ganze Natur
des Menschen mehr sträubt, als das Dogma von
der Erbsünde und deren Fortpflanzung. Daß
man seit Augustinus Zeiten gleich mit Stellen
der Bibel, welche davon reden sollten, fertig ge-
wesen ist, beweiset höchstens die Geschicklichkeit,
auch die entferntesten Schriftörter, die nicht im
geringsten das Dogma betreffen, das sie beweisen
sollen, zu seinen Absichten zu gebrauchen.
Schlechterdings richtig scheint es uns: daß kein
Dogma wahr seyn könne, was der gesunden
F 4 Wer-
r) des Verstandes, 2) des Willens; I!) des
Leibes, 2) des Herzens, b) in Ansehung des
Saamens und der Fortpflanzung (em erbau-
licher Gedanke!) c) der Geburt, 6) des gan-
zen Lebens und Wandels, e) der einzelnen
Glieder zusammengenommen, k) einzeln ge-
nommen. Gründlich denkende Exegeten werden,
wie auch der Hr. D. anführt, den Beweis für
die Erbsünde gewiß nicht so leicht in den Stellen
des A. und N» Testaments auffinden, als andre
allzeit fertige Dogmatiker ihn in recht sehr vielen
Sprüchen sehen. Kein Dogma findet Rec. das
dem ruhigen Nachdenken der kaltblütigen Ver-
nunft sogleich in seiner Unrichtigkeit entgegen
kommt, und keines, wogegen sich psychologische
Kenntnisse, Bekanntschaft mit der Welt, Erfah-
rungen, überhaupt, wogegen sich die ganze Natur
des Menschen mehr sträubt, als das Dogma von
der Erbsünde und deren Fortpflanzung. Daß
man seit Augustinus Zeiten gleich mit Stellen
der Bibel, welche davon reden sollten, fertig ge-
wesen ist, beweiset höchstens die Geschicklichkeit,
auch die entferntesten Schriftörter, die nicht im
geringsten das Dogma betreffen, das sie beweisen
sollen, zu seinen Absichten zu gebrauchen.
Schlechterdings richtig scheint es uns: daß kein
Dogma wahr seyn könne, was der gesunden
F 4 Wer-