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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0175
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157

entweder alle Gedichte, welche eine bloße ein-
fache Empfindung ausdrucken, aus der Reihe
wahrer Poesien ausschließen, (wie er denn bey-
nah auch zu chun scheint) oder nicht dem Sprach-
gebrauch gemäß geredet haben. Rec. findet gegen
einzelne Stellen so viel zu erinnern, und in an-
dern einzelnen Stellen so viel gute und hie und
da feine Bewertungen, daß es unmöglich ist in
den Grenzen einer Anzeige, alles, was ihm um
erweißlrch oder unrichtig scheint, so wenig als
alle, wo nicht neue, doch gut gesagte Gedanken,
auszuzeichnen, und begnügt sich daher, dem Leser
eine kurze Idee des Buchs zu geben.
In der kurzen Vorbereitung giebt der Vers.
Nachricht von der Veranlassung der Schrift.
Einen Gedanken fand rch da, den ich zur Ehre mei*
nes Vaterlandes sehr verbitten mögke. „ Ich weiß,
„ heißt es S. 9- daß nur auffallender W-ß und
„ angenehme einleuchtende Bilder der Reiz sind,
„ der teutjche Seelen aus der Schläftichkeit
„ aufwecken und zur Bewunderung hinreissen
„ kann. Ich weiß, daß keine andre Empfin-
„ düng äusser Vertändelnden Art derKieu-
„ de, nut tausend Blumen des Wißeö geschmückt,
„ ihr Herz beschäftigen kann-" Das konnte ein
Deutscher von seinem Vaterlande sagen, das,
wenn stchs auch von Galliern zuweilen hat ver-
führen lassen, und noch durch Aftersöhne ver-
führen läßt,doch immer denNuhm ernsten, festen
Sinnes, unverzärleken Geschmacks behaupten
wird?
 
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