Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

DOI Heft:
Ersten Bandes erstes Heft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0195
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
erfunden und in Schutz genommen wurden,
die mehr die Absicht hatten, durch sonderbare
und unterscheidende Meynungen, als im Han-
deln und Leben, Stoiker zu serm. Alle Prah-
lereien von der Weisheit und dem Weisen,
ihre Lehren von der Gleichheit der Tugenden
und Lasier, der Glückseligkeit und des Elendes,
der Weisen und Choren, sind am sorgfältigsten
von Cicero und Plutarcd in der Absicht ge-
summter worden, um die Stoiker lächerlich zu
machen: aber auch der derlamirende Seneca
gefällt sich in ihrem Vortrage am meisten. Epi-
crer und Antonin hingegen enthalten sich ent-
weder von diesen Ungereimtheiten, oder suchen
sie wenigstens zu mildern und zu verstecken.
Wir wünschen übrigens, daß Hr. T. bey einer
künftigen Umarbeitung seines Werks, vor-
züglich in der Ethik, durch den Mund und
m«t den Worten der großen Stoischen Welt-
weifen, selbst reden möge. Kein anderer Theil
ihrer Philosophie verliert so sehr durch Abkür-
zung und Entkleidung, als dieser; und eben
die Lehren, die durch die mächtige Stimme
der Tugend ausgesprochen, unser Innerstes
erschüttern, verlieren ihr Gewicht und In-
teresse, so bald wir sie in die dürre Sprache
und Form eines Compendiums zusammenge-
schrumpft lesen.

(Eüttingische Anzeigen?tes Stück.)
 
Annotationen