Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

DOI Heft:
Ersten Bandes zweytes Heft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0343
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
handelt?« Frage angegeben: "Sokrates glaub-
te mit fast allen übrigen griechischen Philoso-
phen an das Daseyn gewisser Dämonen, und
an die Wirklichkeit von Vorbedeutungen so-
wol als Vorherverkündigungen künftiger Be-
gebenheiten; er hielt tugendhafte Manner ei-
ner genauern Vertraulichkeit der Götter und
ihrer Offenbarungen würdig: eben derselbe ver-
lohr aber auch ost das Bewußlseyn seines Zu-
standes in mehr als stundenlangen Entzückun-
gen, sah weissagende Entzückungen im Trau-
me, und hielt sie für göttliche Schickungen.
Kann die Stimme feines Genius etwas an-
ders gewesen seyn, als blos eigne Er-
schütterungen feiner Gehörnerven oder der Fi-
bern feines Gehirns, und Ahndungen über
den Ausgang künftiger Handlungen, wie sie
in jeder sorgsam empfindlichen Seele aufstei-
gen ? „ Schade ist's, daß Hr. M. dieses
Phänomen bloß durch zwey Parallelen aus
Cardans und Cherbury's Lebens erläutert hat.
Wenigstens doch Newtons ähnliche Anwand-
lungen hätten nicht sollen vergessen werden;
auch Leibnitzens System hat einen gewissen
Strich liebenswürdiger Schwärmerei); und wer
weiß, was dieser größte der reutschen Philoso-
phen noch geworden wäre, wenn er nicht seine
lezrren Jahre unter dem Staub alter Doku-
mente zugebracht hätte, und weniger von der
Polyhistonomanie angesteckk gewesen wäre.
U. Betrachtungen über die Frage: ob
L z wir
 
Annotationen