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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0345
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52?

chen machen, wenn alle seine Organe gleich
unwiderstehlich für einen liebenswürdigen Ge-
genstand zittern? Aber man bedenke doch,
welche Stöhrung des Ganzen, welche schreck-
liche Folgen für den Verliebten selbst aus sei-
ner unüberwindlichen Leidenschaft entstehen.
Bedenke doch, Sokrates! was für Unruhen
in ganz Athen die Inspirationen deines Dä-
mons anrichten, dich selbst befördern sie zu ei-
nem gewissen Tod! "Schweig, du forderst
Yon mir Ungehorsam gegen die Götter, denn
vornemlich hör' ich ja die Aufforderung mei-
nes Dämons zu diesen Geschäften. „ Aber
hört ja doch sonst in ganz Athen niemand einen
solchen Dämon? "Was geht das mich an:
sie haben nicht mein Ohr, also können sie auch
nicht hären, was ich rede. Willt du mir denn
das unmittelbare Gefühl meiner Ohren hinweg-
philofophiren.,, Glaubst du, daß die Areopa-
giten irgend einen Athenienfer wegen irgend
einer Handlung deßwegen auch nur gelinder
strafen werden, wenn er seinen Dämon zum
Rathgeber und Urheber derselben machte: und
wäre nicht ganz Athen verlohren, wenn diese
Maxime im Areopaguö gültig wäre? „Dafür
laß du die Gottheit sorgen, welche ihre Dä-
monen wohl zu verschicken weiß: und da mir
Ungehorsam gegen die Götter das größte Uebel
ist, so mögsn mich die Areopagiten nnmer so
strenge behandeln als sie wollen.,, HI.Schutz-
schrrfc für den Stand und die Lebens--
L 4 art
 
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