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Allgemeines kritisches Archiv — 3.1777

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Dritten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22476#0347
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und mir den Harken Reden seiner Botschafter,
es dahin gebracht, daß allemal eine Menge von
Patrioten und fast überhaupt das ganze Volk
bey den Protestanten ihm nicht allzugeneigt sind.
Allerdings har Bern sich zu rühmen, daß in fast
sechs hundert Jahren wegen Aufruhr in dec
Stadt niwt mehr als etwa fünf Menschen hin-
gerichtet, und auch unter den Unterkhanen ein
einziger Aufruhr gedampft worden ist. Dec
Bauern Freundlichkeit haben alle Fremden (ei-
nige Franzosen ausgenommen) angemerkt. Eine
englische Dame hat uns mit rechter Entzückung
das Vergnügen erzählt, das sie bey einer Bäu-
rin in ihrer Hütte über ihre natürliche liebreiche
Gefälligkeit, anscheinende Frömmigkeit, Rein-
lichkeit und Uneigennützigkeit empfunden hak.
Das Heimweh ist den Helvetiern nicht ganz ei-
gen; wir sehn in des Barrere Wahrnehmungen,
daß er viele Burgunder daran erkranken und
sterben gesehn hat: sonst halten wir die Luft für
unschuldig, und suchen die Ursache bloß in dec
Gewohnheit, daß eine Familie unveränderlich
an eben dem Orte lebt, sich verschwägert, und
niemals ihren Aufenthalt verändert. Die Land-
häuser, die häufig find, haben wenig Pracht,
weil die Gebäude als unfruchtbare Kapitalien
angesehn, und möglichst vermieden werden.
Das Schöne muß man in den Wassern, den
Wiesen und den Aussichten suchen. Das viele
Bauen der RepublikBern hat seine Richtigkeit:
Nirgends wird für die Bequemlichkeit der Land-
X z Pfarrer
 
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