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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0096
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Jncrests und Leben hinein zu bringen gewußt
Er ist voll schöner Bilder und glücklicher Ge-
mählde. Wir rvc llen nur das letztere anführen,
bestell rührende Beredsamkeit gewiß alle Leser
von dem Talente des Schriftstellers überfüh-
ren wird.' „Frühling des Lebens, lachende Ju-
gend, wenn nun die Blumen verwelkt ferm wer-
den, womit du meine Slirne schmückst, wenn
die Flamme der Empfindung und des Genie's,
die fetzt in meiner Seele loderr, unter dem Eise
des Alters erstickt ist; o unerbittliches Alter,
wenn deine kalte Hand mein Antlitz gefurcht,
und unter deiner Last meine abgemakleten Glie-
der gebeugt haben wird; ihr Baume, die ich
pfianzre und die meine Augen wachsen sahn,
wenn ich wehmüthig und mit balberloschenec
Stimme, euch um einen eurer Äeste bitten wer-
de, um meine kraftlosen Arme rind wankenden
Schritte zu stützen; wenn mich die ganze Wele
Verlassen hat, o dann, dann werde iw alle meine
Hülfe, alle mein Glück darin finden, auf dich, o
Sonne, meine Blicke zn heften, auf dich, den
zärtlichen Tröster der Greise, ihr liebstes Schau-
spiel und ihren besten Freund. Jeden Morgen
werde ich mit zitternden Schritten kommen, die
Götter preisen, mich vor dir setzen und meine
grauen Haare dir zeigen; beym Scheine deines
wohlthätigen Feuers, werd ich die schwachen
Funken meines Lebens wieder anfachen — und
die Götter bitten, mich nicht eher meinen letzten
Hauch
 
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