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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0142
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Gefühl der Schwache entspringt, und durch die
Einschränkung der noch ungeübten Denkkraft ver-
mehrt wird; und die harte Dürftigkeit des er-
sten Natursiandos sind freylich starke Hindernisse,
daß die Gastfreundschaft nicht immer als Natur-
trieb wirken kann. Und in diesem Falle befinden
sich die meisten noch rohen und ganz ungesitteten
Wilden. Im Iägerstande, dem ausersten und
härtesten Stande der rohen Menschheit, ist die
Wildheit überwiegend. Da können unter dem
Gefühle der dringendsten Bedürfnisse gar keine
GeselligkeitSlriebe empor keimen. Tägliche Um
gewißheit des Schicksals, Mühseligkeit, Gefahr,
Unzufriedenheit und Unruhe begleiten alle Tritte
des jagenden Wilden. Sein Geist verwildert
unter beständigen Ermordungen, wie seine Ger
fühle. Er wird hart und ungesellig. Nicht viel
besser ist das Schicksal der Völkerschaften, die
vom Fischfänge leben, und ihren Unterhalt mit
Unstetigkeit und Ungewißheit auf einem stürmi-
schen Elemente suchen müssen. Und doch nahen
sich diese der Geselligkeit um etwas mehr, weil
sie Sturm und Winter an den Heerd in ihre
Hütten zusammentreibt, wo sie sicherwärmen
und ihre Fische trocknen. Das herumstehende
Hirtenleben gränzt schon viel näher an die Gesel-
ligkeit, und in dem Schoße des friedsamen Feld-
baues wird dieser Trieb erst recht zum Wachs-
thnme erwärmet. Die Gastfreundschaft zeigt
sich also am meisten bey Völkern, die mit einem
gewissen Wohlstände vorn Ackerbau leben. Diese
ver-
 
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