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Allgemeines kritisches Archiv — 5.1777

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Fuenften Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22478#0169
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wobey aber auch in einer prophetischen Vorbil-
dung der Zustand der Gemeine neuen Testa-
ments, und selbst die Auferstehung vorgelegt
wird." Allein, einen Erweiß dieser Hypothe-
se findet man hier eben so wenig, als bey den
übrigen allegorischen und mystischen Auslegern
dieses Gedichts. Der Vers, glaubt zwar, daß
die derUebersctzung und Erklärung zur Bestäti-
gung hinzugefügren Anmerkungen die Richtig-
keit seiner Auslegung hinlänglich bewähren.
Allein, seine Erklärungen haben in sehr vielen
Stellen so viel Gezwungenes und Willkührli-
cheö, daß man auf eben die Weise gewiß in ein
jedes erotisches Gedicht der Griechen oder Rö-
mer christliche Geheimnisse hineinerklären könn-
te. Doch vielleicht würde der Hr. Vicepräsi-
dent, wenn auch jemand eine solche anstößige
Arbeit übernähme, noch nicht zugeben, daß seine
Erklärung des Salomonischen Gedichts dadurch
wankend gemacht sey, weil er, wie wir aus sei-
ner vor drey Jahren herausgegebenen wirklich
Don ganz ungemeiner Belesenheit zeugenden
Schrift: keliAÜo Pentium arcsna, sehen, in
den abergläubigsten und unsittlichsten Gebräu-
chen des Heidenkhums Spuren solcher Lehren zu
finden vermeynr, die dem Christentum eigen
sind. Allein, so wenig er uns durch jenes Buch
Buch überzeugt hat, so wenig wird auch wol die-
se Schrift irgend jemand überzeugen, der es
nicht schon für ausgemacht hält, daß das Hohe
Lied einen geheimen Sinn haben müsse. Der
Raum
 
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