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Allgemeines kritisches Archiv — 5.1777

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Fuenften Bandes Erstes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22478#0385
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übertreffen, viel Gedächtnis; eine ihm zu Ge-
bote flehende Einbildungskraft, und einen dar-
aus erwachsenden Nerchthum an Einfällen und
Ausdrücke»; ferner eine starke Brust und eine
geläufige Zunge zum Lehramt. Was er werß,
würde er mündlich und schriftlich gut vortragen
können, wenn er sich zur Vorbereitung und An-
lage Zeit gäbe. In mittelmäßiger Schriftsteller-
arbeit, besonders im Ueberseßen, wenn er der
Sache gewachsen ist, kann er erstaunlich ge-
schwind fortkommen. Und wenn er einmal an-
fängt zu reden und zu schreiben, so Haler, bis
zu dem vorgesetzten Ende seines Laufs, eine na-
türliche und eine unaufhaltendeGeschwindigkeit;
gleich wie auch in gewagten Bücherrecensionen
u. s. w. Aber Urtheüungskraft und Ver-
nunft jeder Art ist bey ihm, (ich glaube zwar
nicht von Natur schwach, sondern) wegen des
Mangels an aller Nealwrffenfchaft und des Ueber-
masseS anWörler enutnissen schlechterdings nicht
ausgearbeitet. Kurz, es ist in ihm die erste An-
lage eines guten Schriftstellers und philautropi-
schen Lehrers; und diese hab ich gehest, brauch-
bar zu machen. Die Hofnung dazu ward durch
die Fehler seines Herzens schwächer. — Von
fernem lateinischen Wörterbuch gewrffer Art ver-
spreche ich mir Gutes. — Auf das Maas fei-
ner Gaben ist er unerträglich stolz. Mienen
und Worte sind darnach eingerichtet. Empfind-
lich und zornig ist er über alle Massen. Dro,
Hungen und Beleidigungen sind allemal der An-
Aa r sang
 
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