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Allgemeines kritisches Archiv — 6.1777

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Sechsten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22479#0123
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io7

Violon höre, Noch zwey Fehler hat unsere
Tonkunst. Sie ist noch zu künstlich — noch
zu weichlich. Mein Merkchen, (sagt H. I. am
Ende seines Vorher.) ist raisonirend: ich binde
mich an keinen gewissen Plan. Ich schreibe
nicht scienlifisch, weil ich kein Kompendium schrei-
ben wollte; zwar Kompendium, nach der Ablei-
tung vom Wurzelwort, — nicht nach der Be-
deutung des Sprachgebrauchs. — Noch ist
viel um die Theorie der Tonkunst zu thun.
Möchte sie doch aus dem Gesichtspunkte
des Geschmacks , nicht des mathemati¬
schen Verhältnisses, — so wie die Theorie
der Malerey behandelt werden! — Aus dem
Merkchen selber, wollen wir uns noch etwas we-
niges auszeichnen. Natur, Kraft und End-
zweck der Tonkunst ists, das Herz zu rühren,
dadurch daß sie Leidenschaften erweckt. — Was
Zeichnung, (Beschreibung des Dings mir der
Umrißlinie,) in der Malerey ist, ist Melodie in
der Tonkunst, -r- Harmonie ist Concemriruug
der Melodie auf einen Punkt. — Alle Leiden-
schaften lassen sich in Rücksicht auf Musik, auf
Zorn, Liebe, Stolz, und Traurigkeit, als auf
Quellen zurückführen. Zorn; Muth, Unwille,
Entschlossenheit- Liebe; Freundschaft, Wohl-
wollen , Freude. Stolz; Ruhmbegierde,
Nacheiferung, lebhafte Freude, (epgrki8.)
Traurigkeit; Furcht, Niedergeschlagenheit. -—
Thema rst fast das, was Held in der Malerey
ist. Thema ist ursprüngliche Grundempsiudung,
auf
 
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