Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Allgeyer, Leo
Die Münsterkirche zu St. Nikolaus in Überlingen: ein Beitrag zur Baugeschichte und ästhetischen Würdigung des mittelalterlichen Denkmals — Wiesbaden, 1879

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8493#0028
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 14 —

der Schweiz; Kaiser Friedrich III. bestätigte 15. Januar
1321 diese Vergabung; allein Abt Wilhelm zu Engelberg 2)
übertrug 1343 das Patronats- und Präsentationsrecht der
Pfarre Uffkilche und der Filialkapellen zu Ueberlingen
und Hödingen dein Deutschordens-Commandeur Heinrich
von Dettingen auf Mainau, mit Genehmigung des Bischofs
Uodalrich III. von Oonstanz und des Kaisers Karl IV. —
1349 sodann wurden die Kirche zu Aufkirch und die
Filiale Ueberlingen 8j als eine Kirche erklärt und von
Karl IV. und Papst Clemens VI. beigefügt: „dass eine
von der anderen abhängen solle". Bischof Heinrich III.
wies nun sämmtliche Einkünfte jener Kirchen sammt
Hechten und Zugehörten — ausser der altherkömmlichen
bischöflichen Quart — dem Ordenshause Mainau zu;
Ueberlingen wurde als Pfarr-, Anfkirch aber als
Filialkirche erklärt und die Deutschordenspriester als
Pfarrherren bestellt. 1557 sodann erwarb die Stadt das
Patronatsrecht und damit das Recht der Anstellung eines
Pfarrers, in jener Zeit, in welcher der Bau einer neuen
Kirche in der Vollendung des Chores seinen vorläufigen
Abschluss gefunden hatte; denn schon 1403 soll der
Münsterchor, übrigens nach einer zweifelhaften Quelle,
vollendet und 1408 eingeweiht gewesen sein. Es wurden
sodann die Pfründen zusammengeschmolzen und nach
Fertigstellung derjenigen Theile des Münsters, welche
deren Gebrauch für kirchliche Zwecke gestatteten, die
Münsterkirche zu einem Collegiat- oder Chorherrenstift
mit einem Probst, acht Chorherren und vier Caplänen
erhoben. 1810 hörte diese Einrichtung zu bestehen auf,

2) Die Urkunde Kaisers Heinrich VII. und des Abtes Wilhelm sind ab-
gedruckt in Neugart's Cod. dipl. Alem., II. Band.

3) Nach Ullersberger dürfte die Kapelle der Filiale Ueberlingen — die alte
St. Nikolauskirche — südlich auf dem Münsterplatze gestanden haben; Anfang
unseres Jahrhunderts befand sich dort noch eine uralte Kapelle mit dem sogen,
llcinhaus.
 
Annotationen