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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Zweites Heft
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Weil, Rudolf: Aus Lakonien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0174

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ÄUS LAKONIEN

das alte Pyrrhichos. Der wasserreiche Dorfbrunnen ist der
von Pausanias III 25,3 erwähnte, dessen Ursprung dem Silen
zugeschrieben wurde ; gleich daneben sind Reste einer antiken
Badeanlage erhalten. Auch sonst fehlt es nicht an Bauresten.
Eine Inschriftplatte ist leider stark abgescheuert. Sie enthält
2 Urkunden zu Ehren der KaTAtzpaH?, der Frau eines NeU
•za[v]$po;;, und deren Angehörigen, die zweite ausgehend von
den Ephoren der Stadt. Die Mittheilung des Textes bieibt für
eine andere Gelegenheit vorbehalten.

Eine Yiertelstunde westlich von Kaballos an dem nach
Areopolis (Tsimova) führenden Wege, der durch eine Einsen-
kung des Bergzugs hindurchgeht, gelangt man nahe bei einem
Brunnen zu einer neuen, noch unvollendeten Kapelle, in
welcher antike Blöcke aus weissem Marmor eingebaut sind.
Im Inneren liegen 3 kleine dorische Kapitelle von roher Ar-
beit—die Ringe unter dem Echinus fehlen—von 0,10 llöhe,
0,30 Säulendurchmesser, sowie ein Fuss einer ionischen Säule
ähnlicher Proportion. Yor wenigen Jahren sollen hier noch
rnehr antike Reste vorhanden gewesen sein; auch lässt sich
kaum bezweifeln, dass hier ein antikes Heiligthum gestanden
habe, und zwar auf der Stelle, wo man, ähnlich wie bei
Daphni an der Strasse nach Eleusis, zuerst des jenseitigen
Meeres, des messenischen Golfs, ansichtig wird 4.

Von Kotrona erstreckt sich die Küste fast 3 deutsche Mei-
len hafenlos gegen Süden bis zu der im engeren Sinne Tae-
naron genannten kleinen Halbinsel, die in das eigentliche
Vorgebirge ausläuft. Für die antike Schiffahrt, welche sich
vorzugsweise in der Nähe der Küste zu halten suchte, hatte
die hier zum letzten Mal und auffallend reich gegliederte
Strecke besondere Wichtigkeit durch ihre drei mehr oder min-
der sic.heren Häfen, Porto Quaglio, an dem das alte Psarna-
thus lag, Porto Bathy und Kisternaes, während an der West-
seite dem zuerst genannten der Porto Marinari, das alte

! Das südoestlich von Kaballos gelegene Kaaxoaxi ist ebenso wie das dem
Jetzteren gegenüber gelegene riaXdu mittelalterlich.
 
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