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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Drittes Heft
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Julius, Leopold: Ueber den Südflügel der Propylæen und den Tempel der Athena Nike zu Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0240
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218

UEBER DEN SUEDFLUEGEL

n liegen: vgl. Schöne bei Kekule, Balustrade p. 43 A Dieser
Umstand und die genaue Fügung der übrigen erhaltenen
Pflasterplatten q, r, s 1 2 widerlegen auf das Schlagendste die
Ansicht Böttichers (Philologus XXI p. 43), dass diese Plat-
ten « zufällig vor dem Tempel zerstreut » higen. Die wei-
ter noch zu Tage liegenden, im Plane mit t und u bezeichneten
Blöcke sind Fundamentblöcke aus Piräusstein für das Kre-
pidoma.

Ziehen wir "anz unbefanoren das Resultat aus diesem Tliat-

O O

bestande, so ergibt sicli, dass, obgleich das Krepidoma in
seiner Äusdehnuno' nach Westen dem der Nordhalle vollkom-

O

men entsprochen hat, der Hallenboden schon bei der Ante der
Südwand und der dritten Säule abschloss. Ferner konnte die
Halle selbst niclit wie die Nordhalle weiter westlich durch
eine Wand abgeschlossen werden, weil diese sonst gerade
über das Pflaster der Terrasse laufen müsste, und das Pflas-
ter doch gewiss ein schlechtes Fundament für eine so gewal-
tige Mauer ist. Zudem findet sich auf dem Pflaster nicht die
geringste Spur einer darüber hinlaufenden Mauer oder eines
sonstigen Baukörpers. Die Halle musste also ebenso wie der
Hallenboden schon bei der dritten Säule abscliliessen. Was
sollten auch jene beiden Stufen im Innern der Halle? Man
Iiätte sie docli besser in die Thür eeleoft. Und warum ist die

O O

untere Stufe nicht aus Marmor wie die obere, sondern aus
Piräusstein, was sich im Innern der Halle doch recht eigen-
thümlich ausnehmen würde, während aussen die Yerschie-
denheit des Materiales nichts Auffälliges hat, wie ausser dem
Stufenbau der Propyläen selbst z. B. der des sog. Theseus-
tempels (vgl. Ziller in der Zeitschr. f. bild. Kunst 1873 p.

1 Bci dieser Gelegenheit sei bemerkt, dass die Niveauverschiedenlieit der an
den Tempel stossenden Platten n, o, p in der That ursprünglich ist, so dass
Schcenes Vermuthung, die Lehre an der untersten Tempelstufe sei nicht dic des
Altares selbst, sondern die der zweiten Altarstufe, das Richtige trifft.

2 Von jenem von Schoene (a. a. 0. p. 44) erwähnten, auch in seinem Plane
verzeiclmeten kleinen Block aus hymettischem Marmor neben Platte s habe ich
keine Spur mehr gefunden.
 
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