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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 1
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Curtius, Ernst: Das Asty von Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0080

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DAS ASTY VON ATHEN

der Vereinigung des attischen Landes spricht: ev ^otz?xs K^act
XOtvÖv SVTXüQx 7?pUTXVS(OV ZXL ßo'jNs'JT7,p'.OV, 0"0'J t^OUTXL TO XOTO,
Red T7,v ^oAtv AQ'/i^Ki; 7rpo?7,Y6pe-jasv. Denn hier soll offenbar nicht
im allgemeinen die Thatsache ausgesprochen werden, dass
Theseus' Synoikismos die Stadt Athen zur Landeshauptstadt
gemacht habe, sondern die Lage seines Prytaneion soll genau
angegeben, ein ganz bestimmtes Lokai soll bezeichnet werden,
wie das dvTxüOx, 6^00 u. s. w. erkennen lasst. Deshalb habe
ich schon in denA^cAcn&admn I! 67 x^-ru hier als ((Altstadt))
gedeutet. Ich vermisste jedoch für diesen Sprachgebrauch eine
treffende Analogie. Eine solche bietet aber der Brief des (( Dio-
genes )), wo Asty unverkennbar von einem Stadtquartier in
Athen und zwar von der Altstadt im Süden der Burg verstan-
den wird. Damit stehen alle Erwähnungen altstädtischer
Gaue und Ileiligthümer sowie das Zeugniss des Thukvdides
in vollster Uebereinstimmung, so dass über einen der wich-
tigsten Punkte athenischer Stadtgeschichte kaum ein Zweifel
obwalten kann. Wenn man aber von verschiedenen Seiten gel-
tend macht, dass gerade an der Nordseite der Akropolis die
Spuren des ältesten Cultus im Felsen so zahlreich vorhanden
seien, während sie an der Ost- und Südseite, welche in das
Gebiet meiner Altstadt fallen, ganz fehlten (Wachsmuthi 301),
so ist darauf zweierlei zu erwiedern. Erstens ist die Ostseite zu
beiden Seiten des bekannten Wegsteines, der den Umfang der
Burgterrasse misst, oberhalb des altstädtischen Eleusinion voll
von Volivnischen und anderen Malzeichen ältester Götter-
verehrung. Zweitens ist die Südseite des Burgfelsens, welche
erst seit Anfang dieses Jahres recht zu Tage getreten ist, in
einer solchen Ausdehnung künstlich bearbeite!, und so in den
Cultus hereingezogen, dass man jetzt, wenn man die beiden
Burgseiten vergleicht, nicht mehr zweifeln kann, welche der-
selben die ursprüngliche Frontseite gewesen sei.
E. CURTIUS.
 
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