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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Furtwängler, Adolf: Die Chariten der Akropolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0209

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DIE CHARITEN DER AKROPOLIS

191

pios hatten wir bisher nur ein späteres Zeugniss unter den
Monumenten in dem Votivrelief in Rom Visconti Pto CC 4;
13,, wo der Gott mit den Chariten vereint von einem knieen-
den Manne angebetet wird. Das vermittelnde Glied zwischen
beiden am Burgabhange scheinen indess die Nymphen zu
sein. Von der Verehrung der letzteren daselbst zeugt sowol
die Inschrift Mittheil. 11 S. 246 als das dem Ende des fünften
Jahrhunderts angehörige Relief das nach der Inschrift den
Nymphen gilt*; ihre Stätte wird wohl hei der deren
Grenzsteine aufgefunden sind; gewesen sein. Die enge Ver-
wandtschaft der Nymphen und Chariten ist bekannt; wo ers-
tere Verehrung geniessen können immer auch letztere eine
Stelle haben (vgl. die Archedemos-Höhle hei Vari, die Re-
liefs des Thasischen Altars u. A.)2; hier stehen sie beide als
segenspendende Wesen unter dem obersten Heilgotte Askle-
pios. Gleichwohl berechtigt unser Relief nicht auf einen be-
sondern Cult der Chariten hier am Burgabhange; wie ihn
die Nymphen wohl gehabt haben werden; zu schliessen ; als
verwandte Wesen waren ihre Bilder in Relief wohl in der
Nähe der letzteren bei der aufgestellt innerhalb des
Temenos des Asklepios und deshalb nach seinem Priester da-
tirtA Schliesslich weise ich darauf hin welche Wichtigkeit
das Relief dadurch hat, dass es mit völliger Sicherheit zeigt;
dass bereits um die Mitte des vierten Jahrhunderts — denn
dieser Zeit gehört die Arbeit an*—der archaistische Stil für
Votivreliefs angewandt wurde. Der Grund in diesem Falle
kann wol nur der sein dass man die von der Burg gewohnte
Alterthümlichkeit des Typus der Chariten nicht aufgeben

* F. v. Duhn a. a. 0. n. 50, wo das Relief indess in vorphidiasische Zeit
gesetzt zu werden scheint.
2 Ja auf roemischen Votivreiiefs scheinen sie identificirt zu werden (Jahn
a. a. 0. S. 39).
^ Vereinzelt bleibt nur dass der Priester ausdrückUch als der des Askiepios
bezeichnet wird was nicht noethig war und auch sonst nicht vorkoemmt.
4 Es ist also auch nicht die älteste Datirung nach einem Asklcpiospricster;
vgl. 'AQ7p- V, 153, I; 161, 21 die noch O für OY schreiben.
 
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