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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Furtwängler, Adolf: Die Chariten der Akropolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0210

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192

DIE CHAEITEN KEP, AEE0P0L1S

wollte, ohne denselben jedoch genau zucoptcen. Aehnliches
wird der Fall sein mit einer Reihe von Fragmenten archais-
tischer Scuiptur( namentlich von Statuen) die am Burgab-
hange gefunden wurden und die fast sämmtiich dem vierten
Jahrhundert anzugehören scheinen. Es kann dies liier nicht
weiter verfolgt werden.
Wahrscheinlich besitzen wir in einem kleinen Relieffrag-
mente* und einem bekannten pmm&o 2 die Beweise dass auch
der Cult der Chariten und des Demos in der Fnterstadt sich
des Typus der Burg-Chariten bediente. Das Relief stellte ur-
sprünglich ein Heiligthum mit seiner Umgehung dar; erhalten
ist noch im Hintergründe ein grosser Vorhang, vor welchem
eine Stele steht mit den Resten einer Inschrift AH denen
nichts voranging und die woi xxt Xxp^v zu ergänzen
sind (vgl. Robert a. a. 0.); denn auf der daraufbehndlichen
im Relief dargestellten Votivplatte ^ sind die drei Chariten
im langsamen Tanzschritte nach links dargestellt wie auf den
Burgreliefs, doch in freiem Stile, auch stützt die letzte rechts
den 1. Arm in die Seite.
Eine Reihe von Darstellungen der Burgchariten seihst je-
doch beruht auf ihrem Zusammenhänge mit der Artemis-He-
kate auf dem Pyrgos, mit der sie wenigstens in späterer Zeit
einen gemeinsamen Priester 7rup<popo; hatten der von Pau-

* Gefunden am nordwesttichen Ende der Stadt, einem Ka6!3a genannten
Orte; jetzt im Centratmuseum; vgt. die kurze Erwähnung bei Robert a. a. 0.
S. 4 unten.
2 Benndorf Beitr. z. K. d. att. Theaters Taf, n. 47.
^ Eine votte Anatogie zu diesem bietet ein in Rom beim sog. auditorio di
Mccenate gefundnes und ebenda aufbewahrtes Relief (ungenügend? Beschrei-
bung im Butt, munic. 1876, 218), das ebenfatts ein Heitigthum mit seiner Um-
gebung darstettt, Tempet, Baum, Peribotosmauer vor die ein Vorhang ge-
spannt ist vor dem sich wie oben die auf einem Pfeiter befestigte Votivtafet
befindet, auf der wie es scheint ebenfatts drei weibliche bekteidete jedoch
ruhig antehnend stehende Figuren sich befinden , die durch ein grosses Gefäss
1. ats Nymphen bezeichnet zu werden scheinen. Das Relief ist von guter grie-
chischer Arbeit.
* Dass xup-popou in der Sesselinschrift nicht auf Artemis sondern den Prie-
 
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