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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Furtwängler, Adolf: Die Chariten der Akropolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0219

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DIE CHARITEN DER AKROPOLIS

201

n° 117). Ganz Attisch in Marmor und Arbeit ist auch das
Relief aus Megara (jetzt im Centralmuseum), das links unten
den bärtigen Kopf zeigt und darüber Pan und nur darin ab-
weicht, dass aus dem Steinhaufen ein Rundaltar geworden
ist und das vordre der Mädchen ganz in den Hintergrund
gedrängt wird, indem über sie weg die zweite nur mit dori-
schem Chiton bekleidete einen Zipfel von Hermes Chlamys
fasst. Eine interessante Version endlich bietet ein vor nicht
langer Zeit in Eleusis gefundnes und daselbst im Privatbesitz
befindliches Relief (H. 0,27 ; Br. 0,35); es lässt nemlich Pan
an die Stelle von Hermes treten; Pan schreitet die Syrinx bla-
send ithyphallisch und mit flatternder Nebris den Mädchen
voran nach links wo am Felsrande der bärtige Kopf sich fin-
det*; oben sind in schwachem Relief ein Schaf und vier
Ziegen angedeutet. Zwischen Pan und den Mädchen steht der
hier wol einen Altar bedeutende viereckige Felsblock. Die
letzteren sind abweichend vom gewöhnlichen Typus alle über
dem Chiton so mit dem Mantel verhüllt, dass er ihre beiden
Arme bedeckt und bis zum Kinne reicht; alle haben den r.
Arm unter dem Mantel gegen das Gesicht zu eingebogen und
fassen sich mit der L. gegenseitig an dem über die Schultern
geworfnen Mantelzipfel, da sie sich an den Händen nicht fuh-
ren können. Dieselbe ungleich malerischere Bildung der
Mädchen wiederholt im wesentlichen ein Relief von Megalopo-
lis^ das nach Marmor ( Pentelisch) und Arbeit jedoch durch-
aus unter Attischem Einflüsse steht (A/mmh* 1863 üru. L, 2);
das Interessante desselben ist dass es neben andern Abwei-
chungen der Composition durch die Feldfrüchte in der Hand

1 Deuttich mit kurzen Stierlioernern, tangem Spitzohr und wie es scheint
auch einem Schitfkranze versehen.
2 Vgl. Heydemann Marmorb. n. 779 und Mitth. U, 380. Da ein Retief aus
Pentetischem Marmor und so sehr Attischer Arbeit aus dem Ende des vierten
oder dem dritten Jahrhundert meines Wissens in Sparta bis jetzt ohne alle
Anatogie waere, so halte ich die Pittakis'sche Fundangabe für die richtigere.
Das Relief wird wo! von Megatopotis über Sparta nach Athen gelangt sein.
 
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