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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Viertes Heft
DOI article:
Körte, Gustav: Die antiken Sculpturen aus Boeotien
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0338

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312

DIE ANTIKEN SCULPTUREN AUS BOEOTIEN

Auf dem um 0,04 vorspringenden, 0,21 breiten unteren Rande steht die Inschrift.
Dieselbe ist in zwei Zeiten, ovo^^Sov geschrieben und beginnt unmittetbar am t.
Rande des Steines; rechts bteibt ein freier Raum von 0,12, B. Die Buchstaben
sind nicht so sauber und scharf eingehauen wie die der vorigen Nummer. Yon
dem ersten Buchstaben ist nur der letzte Schenkel erhalten, von dem ersten der
zweiten Zeite fehtt die Yerticathasta. Die Lesung ist danach sicher;
(M)vip.' ^7tl räQtnv;
x 'AptCCOxptXTEt.

Dargestellt waren zwei nebeneinander stehende Männer im
Profil nach rechts, von denen der vordere den andern fast voll-
ständig verdeckt. Erhalten ist nur die untere Hälfte bis etwa
zur Mitte des Leibes des vorderen. Dieser ist nackt und setzt
den 1. Fuss etwas vor. Beide Füsse ruhen mit der ganzen Sohle
auf dem Boden, doch beweist das ungleich stärkere Hervor-
treten des Wadenmuskels an dem Vorgesetzten 1. Bein dass auf
diesem vorzugsweise die Last des Körpers ruhend gedacht ist.
Die gesenkte linke Hand hält einen Apfel, die rechte war
erhoben.
Von der zweiten Figur kommt nur der aüssere Rand des r.
Beines hinter der beschriebnen zum Vorschein. Dieselbe war
etwas grösser gebildet als jene, denn Wade und Glutaeus
sitzen höher als die entsprechenden Theile der vorderen Figur.
Der zweite Mann ist bekleidet mit einem am r. Bein engan-
liegenden Gewände, dessen eines Ende über die 1. Schulter ge-
worfen links hinter der Figur herabhängt während das andre
Ende offenbar über den vorgestseckten 1. Arm gelegt war und
in zwei Zipfeln berabhing, deren in Spiralfalten gelegte Enden
vorn an der r. Seite des Reliefs sichtbar sind. Unten reicht das
Gewand bis dicht an den Knöchel; der untere Rand setzt sich
dort deutlich ab und ebenso zwischen den Beinen des nackten
Mannes. Die Oberfläche des Reliefs ist trotz der ziemlich be-
deutenden Erhebung desselben und des Fehlens von Seiten-
rändern flach gehalten, was besonders am Oberschenkel des
nackten Mannes auffällt. Auch die Verbindung mit dem Re-
liefgrunde ist flächenartig behandelt, nur an dem am meisten
hervortretenden Glutaeus gerundet. Die Hauptsachen des Kno-
chengerüstes und der Musculatur sind dabei deutlich und rieh-
 
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