Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

DOI issue:
[Heft 1]
DOI article:
Graef, Botho: Die Gruppe der Tyrannenmörder und stilistisch verwandte Werke in Athen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0037

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
DIE GRUPPE DER TYRANNENMOERDER

27

wir vielleicht nebenbei etwas für die Zeit der Olympischen
Figuren gewinnen. Der Kopf Nr. 2 gehört zu den entwickelt-
sten Werken der vorpersischen Zeit, man wird ihn nicht lange
vor 480 ansetzen wollen ; zu demselben Ansatz kommt W ol-
ters (Athen. Mitth. XII S. 266) aus der guten Erhaltung der
Farbe. Nun wird man gewiss allgemein zugeben, dass dieser
Kopf etwas altertümlicher sei, als der Apollon des Olympischen
Westgiebels. Die durch den Harmodios vertretene Entwicke-
lungsstufe darf im Kopfe vielleicht, im Körper sicher für jün-
ger als die Olympischen Skulpturen gelten, und die oben an-
geführte Beobachtung Kekule’s würde das nur bestätigen. So
würden wir also für die letzteren auf einen Ansatz um 480
geführt.

Eine andere Frage knüpft sich für Athen an das Vorhan-
densein dieser Werke. Es haben sich nämlich bisher von je-
der Phase der Kunstentwickelung die Einwirkungen im Kunst-
handwerk, speciell der Vasenmalerei gezeigt, von der ‘ altatti-
schen1 im schwarzfigurigen Stil, der Chaotischen im strengen
rotfigurigen, von der des Phidias in den jüngeren rotfiguri-
gen Vasen; wir dürfen also auch erwarten, von der in Rede
stehenden Kunstweise einen Reflex zu finden. Und das ist denn
in der That auch schon oft beobachtet worden, zuerst meines
Wissens von Conze in seinen Beiträgen S. 20.

in Berlin im Abgusse vorhanden ist (Friedrichs-Wolters 1304), er gehört
sicher nicht hierher. Dagegen darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt
bleiben der obere Teil eines Kopfes mit Doppelzopf, dessen Enden vorn
über dem Haar liegen, von sorgfältiger archaischer Arbeit, welcher sich im
Akropolismuseum befindet, weil alle mir bekannten Köpfe mit dieser Haar-
tracht mehr oder weniger sich dem besprochenen Schulzusammenhang an-
schliessen, der wie es scheint, gerade bei den ältesten am engsten ist. Ygl.
den im Text unter Nr. 2 aufgeführten Kopf und die Athen. Mitth. VIII Taf.
12 Nr. 2 abgebildete Münze von Leontinoi = Head Hist. Numm. S. 130,79 -
Gardner Types Taf. II, 30, Das übrige Material bei Schreiber Athen. Mitth.
VIII S. 246. IX S. 232. Sicherer ist noch hierher zu ziehen ein halber Kopf,
welcher unter den Bruchstücken aus dem Asklepieion liegt, doch kann ich
genauere Angaben über denselben nach nur einmaliger flüchtiger Betrach-
tung nicht machen.
 
Annotationen