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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Weißhäupl, Rudolf: Attische Grablekythos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0070

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60

ATTISCHE GRABLEKYTHOS

Greg. 1842 II Taf. 31 ; vgl. Flasch, Polychromie der griech.
Vasenmalerei S. 59.

Oben Palmettenornament, unten einfacher Mäander mit
Kreuzmuster und Palmettenornament. Darstellung: auf der
Vorderseite Übergabe des Dionysoskindes an Papposilen, auf
der Rückseite musizirende Frauen.

Die Beschreibungen, welche ich hier gegeben habe, lassen
wohl zur Genüge die enge Verwandtschaft erkennen, die zwi-
schen diesen Gefässen besteht. Die Lekythen sind sämmtlich
von beträchtlicher Grösse und weisen auch in der Form nur
geringe Unterschiede auf. Charakteristisch ist für alle, soweit
eben ein Urteil möglich ist, die scharfe Trennung von Hals
und Schulter und der mehr oder weniger gedrungene Bauch.
Die Mündung ist fast durchgängig tulpenförmig, die Fuss-
platte fehlt bloss bei Nr. 8 und 14. Sonst ist sie entweder
plastisch oder durch Farbe (Nr. 11 und 12) zum Ausdrucke
gebracht. Die Schulter ist entweder zugleich mit dem oberen
Teile des Bauches von gelblichem Pfeifenthon bedeckt (Nr.l-
6, 8), oder gefirnisst (Nr. 14 und 15), oder thonfarbig. In den
beiden ersten Fällen erstreckt sich der Firniss über den ganzen
Henkel, im letzten nur über dessen Aussenseite. Der Hals ist
immer gefirnisst. Während die thonfarbene Schulter als Or-
nament regelmässig drei Ranken mit 1 + 3+1 Palmetten und
bei Nr. 9-11 darüber eine Stabreihe trägt, erscheint dort, wo
sie mit gelblicher oder schwarzer Hülle versehen ist, eine
Ranke mit drei Palmetten in Verbindung mit dem Eierstab ;
dreimal spriessen aus der Palmettenranke zwei Blüten hervor.
Eine Ausnahme bildet das Gefäss Nr. 8, dessen Schulter trotz
der gelben Decke das Ornament der ersten Gruppe aufweist.
Bei Nr. 5, 6, 11 und 14 sind in das Palmettenornament Kreise
eingestreut, bei Nr. 2-6 scheinen einzelne Palmettenblättchen
bereits mit matter Farbe gemalt gewesen zu sein.

Die Bildfläche ist oben durch einen Mäander begrenzt, der
bei Nr. 1, 3-6, 9, 16 durch ein Kreuz-, bei Nr. 12 durch ein
Schachbrettmuster unterbrochen und immer von Parallelen
eingeschlossen ist. Bei Nr. 8, 10, (11), 12 und 13 erstrecken
 
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