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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Szántó, Emil: Zur Geschichte von Thasos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0092

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82

ZUR GESCHICHTE VON THASOS

r,§7) y]£V7)0£i<JY)<; TpiTjxovxa gva<; cp[epv)t ttjt ttoXei] KYipy^Öst? Euepyl—
T7i? /-TA. wird darin nur eine Bestätigung dieser Annahme
finden. Allein die Wörter vüv tOy] besagen doch eigentlich
nicht viel und können sicherlich durch ein Wort ersetzt wer-
den, welches die Auflösung der Oligarchie anzudeuten hätte.
Beispielsweise sei 6Xiy[a,p^i7)<; dbCpou y]svY)9s©7K vorgeschlagen,
was ich nicht einsetze, weil es mit der von mir angenommenen
Zeilenlänge nicht stimmt. Ist diese Erwägung richtig, und
würde die öffentliche Belobung demjenigen der 30 Minen
nicht nach Begründung sondern nach Auflösung der Oligar-
chie spendete zu Teil geworden sein, so wäre der Eid, den
die oligarchischen Beamten vor dem Volke zu schwören hat-
ten, offenbar im demokratischen Sinne aufzufassen. Zugleich
aber wäre an eine Art Compromiss zwischen Oligarchen und
Demokraten zu denken, hei welchem die ersteren sich im Gan-
zen gegen einzelne Goncessionen unterwarfen und zum Ver-
fassungseide verstanden. Eine solche Situation, die durch die
Finanznot des thasischen States hervorgerufen erscheint, wel-
che zu Geldspenden für das Gemeinwol aufzumuntern nötig
machte, verträgt sich zeitlich aber am allerbesten mit dem Be-
richte über die Zustände des Jahres 407 (Xen. Hell. 14,8

©d<7ov l'youcav x.ax.ü? vtzo ts twv ttoasauv xcd crracecDv xal Vgou).

w enn nun Hicks Z. 19 ff. ergänzt ap’Aör,(vr;<7i) KakVaJc
sv Ss Qxgcöi Hpoyaiv 0pa<7(i)vi§7][ci) /.t7. und unter diesem Ar-
chontat des Kallias das Archontat des Jahres 412/11 versteht,
so kann ich bei meiner Annahme einer um zwei Spatien grösse-
ren Zeilenlänge auch ’Avxiyev/)]? einsetzen und damit auf 407
kommen.

Kaum zweifelhaft kann es freilich sein, dass Z. 5 ff. den <psu-
yovx£? ut[o tou T/jaou, also den flüchtigen Oligarchen das Bür-
gerrecht verliehen wird. Aber eben dieser Umstand lässt auf
ein, diesbezüglich zwischen Demokraten und Oligarchen ge-
schlossenes Compromiss schliessen, da bei einem völligen Sieg
der Oligarchen die von der Demokratie durch die Verbannung
beschlossene Entbürgerung einfach rückgängig gemacht wor-
den wäre und eine erneute Bürgerrechtsverleihung unnötig
 
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