Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

DOI Heft:
[Heft 1]
DOI Artikel:
Brueckner, Alfred: Porosskulpturen auf der Akropolis, 2, Der grössere Tritongiebel
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0124

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
114

POROSSItULPTUREN AUF DER AKROPOLIS

zeplatte. die in Carapanos’ Doclone et ses ruines auf Tafel 16
unter Nr. 4 abgebildet ist. Der gelehrte Herausgeber glaubte
darin Herakles im Kampfe gegen die Hydra erkennen zu sol-
len, aber das, was er als die Scheere des Krebses ansah, der
die Hydra unterstützen würde, bat schon Studniczka richtig
für die Schwanzflosse des Triton erklärt1. Wie mich nun eine
Untersuchung des Originals belehrt hat, welche der Besitzer
mir freundlichst ermöglichte, sind diejenigen beiden Win-
dungen, die sich zwischen den Füssen des Herakles befinden,
symmetrisch componirt: auch an der linken findet sich genau
symmetrisch die durch die Relieferhebung in der Bronze schär-
fer als in der Abbildung hervortretende Teilung des Leibes,
welche auf der Tafel nur an der rechten Windung angegeben
ist. Wegen der symmetrischen Bildung beider Windungen
möchte ich glauben, dass diese auf die beiden Schlangenbeine
des Triton zu verteilen sind. Herakles hatte sich über die Beine
des Triton hinweggestellt, ähnlich wie auf den schwarzfiguri-
gen Vasen, wo er auf seinem Gegner zu reiten scheint, und
hatte ihn wie dort von hinten gepackt. Ist diese Auffassung
richtig, so kann die dritte Windung rechts schon wegen der
zu der Windung daneben gegensätzlichen Schuppenrichtung
nicht mehr vom Triton herrühren, auch deshalb nicht, weil
das vom Beschauer linke Schlangenbein des Triton, wie auch
die Abbildung angiebt, auf eine kleine Strecke in seiner gan-
zen Breite erhalten ist und damit verglichen der Schlangenrest
rechts eine grössere Breite hat als am Ende des Schlangenbei-
nes vom Triton zu erwarten wäre. Also scheint auch hier Ke-
krops in ähnlicher Haltung wie in dem Berliner Thonrelief
der Gruppe der Ringenden zugefügt gewesen zu sein.

Unser Giebel teilt nicht den Vorzug, welcher für uns in so
seltener Weise den Typhongiebel auszeichnet: von keiner sei-
ner Figuren ist der Kopf vorhanden. Ja auch die Haltung der
Köpfe, welche in unserer Tafel angenommen ist, beruht nur

1 Athen, Mittheilungen 1886 S. 65.
 
Annotationen