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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Brueckner, Alfred: Porosskulpturen auf der Akropolis, 2, Der grössere Tritongiebel
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0125

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POROSSKULPTUREN AUF DER AKROPOLIS

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auf Vermutungen. Nur das erlauben die Reste der Hälse zu
sagen, dass weder der Kopf des Triton noch des Herakles auf
die Brust gesenkt war. Diese hochaltertümliche Kunst stellt
den Kopf entweder in dieselbe Richtung wie den Rumpf oder
ins Profil. Deshalb schien es passend sich den Triton in der
Not des Kampfes nach dem erlösenden Vermittler umschauen
zu lassen, auch darum, weil bei anderer Ansicht Herakles den
Kopf des Dämon teilweise verdeckt haben würde. Die Rück-
sicht hierauf hat auch dazu geführt, den Kopf des Herakles
etwas erhoben zu ergänzen, während ein Senken die Anstren-
gung vielleicht besser malen würde. Doch lässt sich für unsere
Annahme noch die ähnliche Stellung der beiden Köpfe im
Friese von Assos anführen.

Vollends für das Aussehen des Kekrops fehlt jeder unmittel-
bare Anhalt. Da die Ausführung des Vogelleibes genau bis
zur Mitte geht, so war die rechte Hand genau von der Seite
zu sehen und demnach ist es freilich das Natürliche, den Kopf
in Seitenansicht zu stellen. So wäre der Anteil, den Kekrops
am Kampfe nahm, am eindringlichsten ausgedrückt gewesen.
Aber gesetzt, die Windungen seines rechten Schlangenbeines
gingen sehr hoch und erhoben sich in starkem Relief, so dass
darüber hin der Blick zur Gruppe der Ringer nicht frei war,
so liesse sich denken, dass der Kopf mehr nach vorn sich
wandte, so wie seine rechte Schulter zweifellos etwas vorwärts
gedreht war. In solchem Falle hätte er ungefähr dieselbe Stel-
lung gehabt, welche der Blaubart den Grenzen seiner Ausfüh-
rung nach im anderen Giebel eingenommen hat1. Da nun die-
ser Kopf, wie bei der Herstellung des Typhongiebels erörtert
ist, nicht unmittelbar anpasst und jedenfalls von einer ande-
ren Hand herrührt, so ist von neuem die Frage aufzuwerfen:
ist es möglich ihn von den beiden sicheren Typhonköpfen zu
trennen und statt dessen in den uns so heiter scheinenden Zü-
gen die des ersten attischen Königs wieder zu erkennen ?

Zur Antwort giebt es zunächst einiges zu berichtigen. Erstens

i Ygi- Alben. Miltheilungen 1889 S. 84.
 
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