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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Heberdey, Rudolf: Reliefs aus Thessalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0211
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RELIEFS AUS THESSALIEN

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( Spuren einer besonders aufgesetzten Palmette, wie Sammlung
Sabouroff Taf.VI, fehlen) unten gebrochen, stark abgesplittert,
teilweise absichtlich zerstört: Reliefhöhe 4,5cin.

Dargestellt ist ein bärtiger Mann, bis etwas unter den Saum
des kurzen Chiton erhalten1, der in der L. zwei Speere, mit
der R. ein bis zur Unkenntlichkeit verstossenes Attribut (Ge-
fäss?) vor der Brust hält. Zwischen den herabfallenden Chla-
myszipfeln kommt hinten die mit einer viereckigen Erweite-
rung endigende Schwertscheide zun Vorschein. Ob und was
für Ärmel der Chiton gehabt, ist in Folge der Zerstörung nicht
zu entscheiden, dagegen ist von der Nestel, mit welcher die
Chlamys auf der r. Schulter befestigt war, noch ein mächtiger
Broncestift erhalten.

Taf. VI, 2, viereckige, nach oben sich verschmälernde
Stele aus Tyrnavo, obere Hälfte abgebrochen, jetzt 0,86™
hoch, unten 49cra, oben 47,5cm breit. 10cm dick, Reliefhöhe
2,5-3ctu.

Ein Mann nach r. hält mit der R. einen Vogel (nach dem
fächerförmig ausgebreiteten Schwänze wohl Taube), mit der
L. ziemlich hoch gefasst einen Stab, von dem nur der obere
Teil plastisch ausgeführt war. Vor ihm steht ein Kind nach
links und langt mit der R. nach dem Vogel, die L. hängt
zur Faust geballt herab. Der ganz abgesplitterte Kopf, an
dem eben noch der Umriss des Gesichtes und Reste des kurz
geschorenen Haares zu erkennen sind, folgt der Bewegung des
Armes nicht und blickt grade aus. Beim Manne sind die Soh-
len der Stiefel plastisch angegeben, das Kind scheint barfuss:
eine plastische Begrenzung der Ärmel am Hemde desselben
fehlt.

Am oberen Ende der rechten Schmalseite der Stele läuft

1 In Folge einer Beschädigung, welche die photographische Platte auf der
Reise erlitt, musste leider in der Abbildung ein schmaler Streif am unteren
Ende abgeschnitten werden, so dass die untere Begrenzung des Chiton und
das Ende der Schwertscheide auf derselben fehlen. Dagegen ist der Chlamys-
zipfel schon im Original nicht mehr vollständig erhallen.

ATHEN, MITTHEILUNGEN XV.

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