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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Heberdey, Rudolf: Reliefs aus Thessalien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0214

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RELIEFS AUS THESSALIEN

2ÖV

Tön demselben sicherlich nur das Vorderteil ausgeführt, ob
das Hinterteil etwa in Malerei angegeben war, lässt sich nicht
aüsmächen.

Wenn die bisher aufgezählten Reliefs, von Einzelheiten
und der mehr oder minder sorgfältigen Ausführung abgesehen.
so ziemlich als derselben Entwicklungsstufe angehörig betrach-
tet werden können, so finden sich in den noch zu erwähnenden
Stücken verschiedentliche, bald mehr, bald minder geglückte
Versuche, über das Können, das uns die bisher betrachtete
Kunststufe zeigte, hinauszukommen.

Ziemlich wenig entfernt sich noch von den vorhergehenden
das Relief aus Larissa auf Taf. V, 2. Es ist das Unterteil einer
Stele mit Einlasszapfen, 60cm hoch, 64,5cm breit, nach oben
ganz wenig verschmälert, 12cm dick, Relieferhebung bis zu 3cm.

Ein Jüngling nach rechts ruhig stehend, bis zur Leibesmitte
erhalten, hielt mit der L. das Pferd am Zügel, wie der aus der
gewohnten Lage verschobene Ghlamyszipfel zeigt, ziemlich
hoch, wohl unmittelbar am Kopfe gefasst, mit der R. einen
etwas dicken Speer, an dessen Ende der Sauroter angegeben.
Das ziemlich hochbeinige Pferd hebt nur den 1. Vorderfuss
ein wenig, doch so, dass die Spitze des Hufes noch den Boden
berührt, der Schwanz ist in parallelen Wellenlinien gezeich-
net und greift auf die Randleiste über. Das Gewandstück
hinter dem Jüngling ist dessen Ghlamys, nicht etwa als Scha-
brake aufzufassen: dies zeigt das Fehlen eines entsprechenden
Konturs"auf der Vorderhälfte des Pferdes.

Noch weiter vorgeschritten und entschieden das entwickeltste
Stück der ganzen Reihe ist Taf. V, 1. Unterteil einer Stele,
sehr stark abgesplittert, jetzt 0,8ucra hoch, 91cm breit, 15cm dick,
höchste erhaltene Relieferhebung 6cm.

Der Gegenstand ist offenbar identisch mit dem des Reliefs
von Larissa: die Handlung der R. ist zwar nicht sicher zu be-
stimmen, doch macht eben die Analogie jenes Stückes sowie
die Umrisse des Bruches in der r. unteren Ecke sehr wahr-
scheinlich, dass sie einen langen Speer hielt.

Dagegen ist die Ausführung des Motivs in allen Punkten
 
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