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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0360

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350

MISCELLEN

Von einer sehr schön gearbeiteten Gruppe ist leider nur der
untere Teil, Unterschenkel und Füsse in starker Bewegung,
erhalten. Ausserdem mögen genannt sein verschiedene Her-
men, eine kleine 42cm hohe langbekleidete Gestalt strengen
Stiles und ein Reliefbruchstück, das unter anderen Figuren
(Adoranten?) einen nackten Jüngling mit hohem korbähn-
lichem Kopfschmuck zeigt.

Über die Ausgrabungen, welche Herr Tsundas im Namen
der archäologischen Gesellschaft im Heiligtum des A m y-
kläischen Apollo unternommen hat, ist kurz in der ’E<prr
pepk 1890 S. 103 berichtet. Die Ausgrabungen fanden Statt
auf dem Flügel 'Ay. Kupiaarj, eine Stunde südlich von Sparta,
wo man seit Leake das Heiligtum anzusetzen pflegt. Dass es
hier in der That lag, ist durch die gefundenen Ziegelstempel
gesichert. Architekturreste wurden nur wenige gefunden; kein
Fundament eines Tempels ist aufgedeckt, dagegen ein halb-
kreisförmiges Fundament von 4m,90 Radius, nach Tsundas
Ansicht zum Thron des Apollo gehörig, zu dem er auch vier
Marmorblöcke von kreisförmigem Grundriss zu rechnen ge-
neigt ist. Die Einzelfunde, welche z. T. nach Athen ge-
bracht sind, waren nicht sehr zahlreich. Von Bronce sind
mancherlei Tierfiguren gefunden, Pferde in ‘geometrischem'
Stil, auch ein Flirsch. Eine weibliche Gestalt mit Iirotalen in
den Händen scheint eine Spiegelstütze zu sein ; einige stehende
Jünglinge fallen durch ihren Ivopfputz, der einem Ivalathos
ähnlich sieht, auf (vgl. oben ). Hervorzuheben sind auch Re-
ste von grossen Dreifüssen, einige Broncebleche mit geo-
metrischen Verzierungen und zahlreiche, meist kleine Doppel-
beile. Aus Blei bestehen verschiedene Figürchen, ganz denen
vom Menelaion entsprechend. Von Gefässen hebe ich hervor
eine Scherbe mykenischen Stiles (wie Furtwängler-Löschcke
Taf. 38) und eine geometrische mit Darstellung eines Reigen-
tanzes von Männern, zwischen denen am Boden u. a. eine
viersaitige Kithara dargestellt ist. Idole mykenischer Art sind
mehrfach vorhanden, auch Tierköpfe; sodann einige grössere
Menschenköpfe sehr altertümlicher Arbeit. Auch Reste myke-
 
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