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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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Szántó, Emil: Das Kabirenheiligtum bei Theben, 7, Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0402

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392

DAS KABIRENHEILIGTUM BEI THEBEN

23.

Sxupcov Ka&tpu '/.rj IlcaSh

Zur Technik ist za bemerken, dass die- Inschriften 18, 19,
20, 23 so eingeritzt sind, dass die Hasten der einzelnen Buch-
staben durch an einander gereihte Punkte gebildet erschei-
nen. Der grösste Teil dieser Inschriften ist im epichorischen
höotischen Alphabet geschrieben, welches die E - und 0 - Laute
noch nicht differenzirt, H als rauhen Hauch verwendet, T als
/ wertet, E durch ausdrückt, wie dies auch sonst im höo-
tischen Alphabet statt X vorkommt. Endlich wird das Sigma
dreistrichig gebildet. Diesem Zustande des Alphabets ent-
spricht der Zustand des Dialektes, über welchen bei der Kürze
der Weihinschriften nicht viel zu sagen ist; der Dativ Sing,
der 0 - Stämme geht noch auf ot aus, was wohl als kurzes o zu
lesen ist (Locativbildung). Dem entgegen zeigt die Inschrift 23
den ausgebildeten höotischen Dialekt, in welchem der Dat.
Sing, der 0-Stämme bereits auf u endigt und für ca auch schon
in der Schrift r\ eintritt. Ausserdem ist die Inschrift im joni-
schen Alphabet geschrieben, wie ausser dem Eta auch noch
das Vorhandensein von Omega beweist. Daneben fällt auch
noch die Form der übrigen Buchstaben ins Gewicht, indem
das Sigma vierstrichig, u. z. in jener breiten als jonisch zu

bezeichnenden Form gebildet wird, welche sich von der ur-
D ■ ■ _

alten epichorischen schmalen Form wesentlich unterscheidet.
Für Delta ist statt der höotischen Form D das A eingetreten,
P steht statt des auf den anderen Inschriften üblichen R, Y
statt V. Das jonische Alphabet ist nun in Böotien wahrschein-
lich nicht vor Beginn des zweiten Drittels des 4. Jahrhunderts
recipirt worden (Vergl. Kirchhoff, Alphabet 4 S. 143); der
 
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