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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 15.1890

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[Heft 4]
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Szántó, Emil: Das Kabirenheiligtum bei Theben, 7, Inschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.29171#0404

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DAS KABIRENHEILIGTUM BEI THEBEN

sen. Da dies jedoch die einzigen vorjonischen Inschriften sind,
welche überhaupt ein Theta haben, so könnte man geneigt
sein, die ganze Masse der vorjonischen Inschriften so hoch
hinaufzurücken. Doch sind die Inschriften 18 und 19 in der
oben angegebenen Weise punktirt eingegrahen, eine Technik
die sonst nur noch der späten Inschrift 23 und der wegen
ihres zwar nicht an sich jungen, aber von den anderen ab-
weichenden Rho herabzurückenden Inschrift 20 eigen ist. Die
Annahme, dass diese Punktirungstechnik der ältesten Gruppe
der Kabireninschriften fremd ist, gewinnt aber dadurch an
Wahrscheinlichkeit, dass die Inschriften 18 und 19 ein oben
zugespitztes Alpha mit dem wagerechten Querstrich (Ä) haben,
während sonst das alte böotische vierstrichige oder gekrümmte
oder das oben spitze Alpha mit dem schiefen Querbalken (A)
üblich ist. Nur N° 17 besitzt noch die junge Form, lässt sich
aber wegen der abgekürzten Schreibung H 1 K A B I R O mögli-

ö O D O

eher Weise der jüngeren Gruppe zu weisen.

W ir kommen somit, wenn wir von den wenigen als jünger
erkannten ahsehen, für die Mehrzahl der Inschriften auf die
erste Hälfte des fünften Jahrhunderts als Datum, über wel-
ches sie nicht herabgerückt, auf das Ende des sechsten Jahr-
hunderts als Datum, über das sie nicht hinaufgerückt werden
dürfen. Im Einzelnen eine genauere Zeitbestimmung zu treffen,

O O 3

ist vom epigraphischen Standpunkt unmöglich.

W as den Inhalt der Inschriften anbelangt, so sind sie aus-
schliesslich Weihungen an den Kabiren oder dessen Sohn.
Die jüngste Inschrift (23) enthält eine Weihung an beide, die
der Panstatuette (22) die Weihung an den Knaben allein. Die
Mehrzahl der archaischen Weihgeschenke aber richtet sich an
den Kabiren, nur in einem einzigen Falle (8) an den Knaben.

Die verwendeten Formeln sind d) KaSipco 13, 16 (abge-
kürzt) 14, 18, 19, b) 6 Ssiva Ka&tpot, 7, 9, 10, 11 (abgekürzt)
12, 21, c) lapo? 15 (abgekürzt) 20, d) [apo? KaJnpw 2, 3, 17 (ab-
gekürzt). während N° 1 tapo? KaStpco hat, eine Inschrift
die auch wegen der geschlossenen Gestalt des Heta eine Son-
derstellung einnimmt, e) o Sava, äveösxe mit oder ohne toi
 
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