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DAS KABIRENHEILIGTUM BEI THEBEN
108.
*f * ^ K A $■ | ^ ( ros Kotßipoi
Hier hat also der Artikel in der Proklise bereits die rela-
tiv jüngere Form angenommen, während das Substantivum
noch die ältere hat.
Eine andere Inschrift hat endlich als Rest die Buchstaben
O (TI erhalten, welche zu Kodnpjos zu ergänzen sind. Hierbei
ist die Stellung des Epsilon zu bemerken, die auch auf den
Vaseninschriften von Naukratis vorkommt. Da dieselbe wohl
hieroglyphisch, aber nicht mehr phönikisch ist, so hat Gar-
dner (Journal of Hell, studies 1886 S. 220) angenommen,
dass hier eine ältere, vorphönikische Form der Buchstaben im
Griechischen conservirt sei, wenn nicht direkter ägyptischer
Einfluss vorliege. Es scheint jedoch unwidersprechlich, dass
diese Stellung nur aus der Bustrophedonschrift übrig geblie-
ben ist, wo sie beim Übergang aus einer Zeile in die andere
die natürliche war.
Übrigens ist zu beachten, dass dieses Epsilon hier wie in
Naukratis nur auf Vasen, also auf einem Schreibmaterial
begegnet, welches beim Einritzen der Buchstaben beliebig ge-
dreht und gestellt werden konnte. Ein Argument aus der blos-
sen Stellung der Buchstaben ohne Rücksicht auf seine Form
ist daher unzulässig.
Zum Dialekte sei noch die Form Traack bemerkt:
109.
Hiermit stimmt die lesbische Inschrift t-xsl; (Gollitz N°.
299) und die Zweisilbigkeit des Wortes in beiden Diale-
kten ist festgestellt. Ferner ist die wiederholt vorkommende
Form der l.Pers. Sing. Masc. egl gegenüber der Schreibung
DAS KABIRENHEILIGTUM BEI THEBEN
108.
*f * ^ K A $■ | ^ ( ros Kotßipoi
Hier hat also der Artikel in der Proklise bereits die rela-
tiv jüngere Form angenommen, während das Substantivum
noch die ältere hat.
Eine andere Inschrift hat endlich als Rest die Buchstaben
O (TI erhalten, welche zu Kodnpjos zu ergänzen sind. Hierbei
ist die Stellung des Epsilon zu bemerken, die auch auf den
Vaseninschriften von Naukratis vorkommt. Da dieselbe wohl
hieroglyphisch, aber nicht mehr phönikisch ist, so hat Gar-
dner (Journal of Hell, studies 1886 S. 220) angenommen,
dass hier eine ältere, vorphönikische Form der Buchstaben im
Griechischen conservirt sei, wenn nicht direkter ägyptischer
Einfluss vorliege. Es scheint jedoch unwidersprechlich, dass
diese Stellung nur aus der Bustrophedonschrift übrig geblie-
ben ist, wo sie beim Übergang aus einer Zeile in die andere
die natürliche war.
Übrigens ist zu beachten, dass dieses Epsilon hier wie in
Naukratis nur auf Vasen, also auf einem Schreibmaterial
begegnet, welches beim Einritzen der Buchstaben beliebig ge-
dreht und gestellt werden konnte. Ein Argument aus der blos-
sen Stellung der Buchstaben ohne Rücksicht auf seine Form
ist daher unzulässig.
Zum Dialekte sei noch die Form Traack bemerkt:
109.
Hiermit stimmt die lesbische Inschrift t-xsl; (Gollitz N°.
299) und die Zweisilbigkeit des Wortes in beiden Diale-
kten ist festgestellt. Ferner ist die wiederholt vorkommende
Form der l.Pers. Sing. Masc. egl gegenüber der Schreibung