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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 1
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Zahn, Robert: Vasenscherben aus Klazomenai
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0050

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VASENSCHERBEN AUS KLAZOMENAI

(Hierzu Tafel VI)
Bei der bis jetzt so geringen Anzahl von Gefässen und Scher-
ben, die sicher in Kleinasien gefunden sind, gewinnt jedes
hinzukommende Stück eine besondere Bedeutung. Kann es
uns doch die Möglichkeit geben, eines der zahlreichen Geiässe
oder eine ganze Gattung von solchen , die man ihrem Stile
nach in das Kunstgebiet des griechischen Ostens setzen darf,
an einem bestimmten Orte festzulegen.
Die aufTaf. 6 in Originalgrösse abgebildeten Scherben wur-
den im Gebiet des alten Klazomenai gefunden und von Herrn
Misthos in Smyrna erworben. Aus seinem Besitz kam die
grössere Scherbe (Nr. 1) in das Nationalmuseum zu Athen
(Inv. 5610). Die Erlaubniss zu ihrer Veröffentlichung ver-
danke ich der Freundlichkeit des Herrn Dr. Sta'is. Die klei-
nere Scherbe (Nr. 2) blieb im Besitz der Wittwe Misthos.
Der Abbildung liegt eine vor längerer Zeit genommene Photo-
graphie des Herrn Dr. Heberdey zu Grunde; das Original
selbst ist augenblicklich nicht zugänglich und mir aus eigener
Anschauung nicht bekannt.
Unsere Betrachtung muss also von dem ersten Fragment
ausgehen. Der Thon ist fein, im Bruch und auf der Innen-
seite lederfarben, die äussere Oberfläche ist graubraun. Der
nicht sehr glänzende Firniss ist dunkelbraun, wo er dünn auf-
getragen, olivfarben, an manchen Stellen ist er rotbraun ge-
worden.
Nicht unwichtig ist es, sich zu vergegenwärtigen, wie der
Maler verfuhr. Er legte zunächst den Rumpf der Figuren, das
Haupthaar samt der Mütze des stehenden Mannes, den Thron
und das vordere Pferd mit dunkelbrauner Firnissfarbe an.
Dann malte er die Gesichter, die Arme, das Gerät in der
 
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