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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Amelung, Walter: Schiedsgericht zwischen Poseidon und Athene
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0247

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SCHIEDSGERICHT ZWISCHEN POSEIDON UND ATHENE

Zu den Monumenten, auf denen die athenische Sage vom
Schiedsgericht zwischen Poseidon und Athene dargestellt ist,
lässt sich eine kleine Reihe von römischen Bronze-Medaillons
hinzufügen. Das beste, geprägt unter Antoninus Pius, ist
publicirt bei Grüber, Roman Medaillons in theBrit. Mus.
Taf. 10, 3 S. 9, 12 und bei Fröhner, Les Medaillons de
Vemp. rom. S. 69; ebendort S. 68 noch ein weiteres Exem-
plar aus der Regierungszeit des Antoninus und S. 81 eins mit
dem Brustbild des Marc Aurel als Caesar auf dem Avers.
Rechts sitzt auf einem Felsen Poseidon nach links gewendet.
Ein Himation bedeckt Beine und Rücken. Die Linke ruht
im Schosse, die Rechte hält den Dreizack oben gefasst. Links
von ihm wird zum Teil ein Tisch sichtbar, der im Übrigen
von den Beinen des Gottes verdeckt wird, auf dem Tisch eine
Amphore. Links sehen wir Athene stehen, nach rechts ge-
wendet. Sie hält mit der Linken die Lanze gefasst und stützt
die Rechte in die Seite oder auf den Schild, der links teil-
weise sichtbar wird; in seiner Höhlung die Schlange. Auf dem
besten Exemplar wird nun hinter Tisch und Amphore eine
weibliche Figur sichtbar. Sie ist damit beschäftigt, irgend
etwas mit der Rechten in das Gefäss zu legen, während sie dies
mit der andern Hand zu halten scheint. Ihr Gesicht wendet
sich Athene zu; über ihr wird ein Bogen sichtbar.
Es ist klar, dass diese Figur zu der ursprünglichen Com-
position gehört haben muss. Ohne sie ist die Gruppe der zwei
Gottheiten an dem Tisch unverständlich. Die geringeren Exem-
plare geben nur einen Auszug aus der Gesamt - Composition.
Fröhner hat aus dem Tisch, der Amphore und der Hand-
lung der Mittelfigur richtig erkannt, dass es sich um eine Ab-
stimmung handelt. Er bezieht aber— etwas unklar bleibt es,
wie er es im Einzelnen meint—die Darstellung auf die Ein-
 
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