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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Vorbericht
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0024
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Vorbericht.

XXI

haben, Zevs als Rechtsquelle, Hausvater, panhellenischen
Friedensgott und Burgvoigt in idealischcr Vollkommenheit
weit über alle Priesterlehre hinaus ausgebildet hat. Der
Umstand, daß ursprünglich alle zwölf Olympier in Erz be-
waffnet oder doch mit einigen ehernen Attributen gebildet
worden sind, mag allein schon hinreichen, die erste mytholo-
gische Kunst-Epoche dadalisch zu begründen. Weiter hinauf
ist für den klassischen Kunstarchäologen nur sehr geringe
Ausbeute. Dieß hat Thiersch inseinen zwei geistreichen
Vorlesungen unbestritten erwiesen, wenn auch einzelne starke
Behauptungen und Ableitungen bei erweiterten Anschauungen
von ihm selbst noch manche Einschränkungen erleiden dürften.
Dieß alles konnte uns aber nicht hindern, in der vollständi-
gen Entwickelung dieses Ammen - und Kindermythus zugleich
ein Beispiel aufzustellen, wieder vielgestaltende, Fabel an
Fabel knüpfende, Fabel durch Fabel überbietende Hellene eine
so einfache Ur-Sage: der ausgesetzte Zevs wurde
auf Jda von einer Ziege genährt, so bilderreich
und doch nie fantastisch, wie der Orientale und Aegyptier
zu thun gewohnt ist, auszuspinnen wußte. In vielen einzelnen
Punkten mußten wir da mit Creuzers gelehrten und neuen (in
Der zweiten Ausgabe der Symbolik) erschöpfenden Forschun-
gen oft zusammcntreffen, und von ihm lernen. Dieß ist
stets mit dankbarer Beziehung auf ihn angedeutct worden,
und darum stehe auch hier noch das offene Geständniß, daß
Creuzers Symbolik in ihrer neuen Gestalt die vollwichtigste
und am reichsten ausgestattete Gabe für die gesammte, nicht
bloß hellenische, Alterthumskunde in unsrer Zeit, ja eine
 
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