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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
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Erster Abschnitt
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Spohn, F. A. W.: Erstes Fragment: über Hieroglyphen, ihre Deutung und die Sprache der alten Aegyptier
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0138

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89

Nach dem bisher gesagten, darf es nicht auffallen, wenn
Herrn Sickler p. XXIV. u. f. das Geständniß entschlüpft,
daß zwar einzelnes jetzt, doch in den ersten zwanzig Jah-
ren nicht alles in der Hieroglyphenschrift auf dem Steine
von Raschid durch diese Art werde entziffert werden können,
daß er aber mit mehr Glück bei vielen andern Denkmalen
sie gebrauche. — Freilich lassen diese aus sich deuten, was
man will, da keine Controlle da ist; aber eben darum heiße
es nun endlich doch von diesem Raschidischen Steine, um
nicht an den aus Gellerts Fabel zu erinnern: Icke Rhodus,
hic salta!

Doch ohne jene kritische Behutsamkeit, in der Zoega ein
Musterbild aufstellte, würde man auch hier, wie Palin,
auf unsicherm Meere bald hierhin, bald dorthin sich verschla-
gen sehn, wie der Verfasser dieser Zeilen zum Scherz vor
Freunden die letzte Zeile dieser Hieroglyphen rechtshin mit
derselben Probabilitat nach den gewöhnlichen Ansichten und
Deutungen erklärte, mit der er dann, um sie von der Un-
haltbarkeit Derselben zu überzeugen, linkshin denselben Sinn
herauszudeuten vermochte. So könnte man in der Oeseript.
de l’Eg. Ant. II. pl. io. die Hieroglyphen lesen: „Es
kamen Schiffe zu Wasser, Reiter (Pferdekopf) und Fußvolk
(Mensch). Sie wurden theils niedcrgehauen (Arm und
Bein), theils wurden gefangen und genommen (Arm mit
Hand) Leute (Kopf) Städte (Stadtmauer mit Zinnen)
Schiffe. Deshalb fei Lob (Feder) und Opfer (zwei Schen-
kel) in aller Welt (Kreis mit Kreuz) oder dem Höchsten."
Die untenstehende Abbildung würde diese Deutung begünsti-
gen. Aber ehe die Raschidische Inschrift erklärt ist, darf
man durchaus nicht Möglichkeiten der Deutung Raum ver-
statten.

Noch ist zu bemerken, daß Heliodor Aethiop. IV. c. g.
in den Worten ygdfifiaTa Ai^iomxd, ov hyfiorixd,
dXkd ßaßikixoc, d öst roig AiyvnTiuüV 'Ieqarncolg
xakov^evoig oiioicuvrai, welches Herr Sickler für ein
Zeugniß für die Identität oder die Aehnlichkeit (was denn
doch wohl nicht eben identisch ist) der ägyptischen Hicro-
 
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