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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
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Erster Abschnitt
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Böttiger, Carl August: Beilage: Ueber die vorgeblichen Schlangen am Merkuriusstabe
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0156

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107

sches Bezug hat. Voß erklärt das dreiblättrige für
einen Stab mit dreierlei Laub umwunden. *) Ilgen
denkt in seinem Commentar **) an den in drei Weltregionen
sich bewegenden Gott/ im Himmel/'auf der Erde und in
der Unterwelt/ und giebt ihm also eine geheimnißvolle/
mystische Ausdeutung. Es mag schwer seyn, dieß alte
Rathsel ganz befriedigend zu lösen. — Wie nun/ wenn wirk-
licher Stein-Klee/ jenes Homerische Futterkraut/ (lotus
medicago trifolium) als das bekannteste Dreiblatt/ dar-
unter verstanden und dadurch der älteste Rcichthum unter
allen/ der an fetten und lustig gedeihenden Viehheerden
(der wahre ökßog') angedeutet wurde. ***) Auf jedem
Fall kömmt hier schon die heilige Dreiheit zum Vorschein.
Das ist allerdings mystisch. t) Aber der Stab mußte auch

Mytliolog. Briefe Th. I. S. 101.

**) Im Commentar zu diesem Hymnus S. 471 ff.

***) Das alte rpifvX'Xov heißt auch 7pixi7tfK.ov. Nun leidet
es keinen Zweifel, daß die Homerische Lotos ein trifolium pratense
gewesen sei, obgleich dabei hundert Verwechslungen statt finden.
Man sehe nur die von Niclas zu den Geoponfois p. 76. und 86.
angeführten Stellen und Commentatoren. Spater mag freilich rpi-
xtTt]\ov noch manches andere officielle Kraut bedeutet haben, z. B.
in Nicanders Thericis 522. mit den Scholien, 907. u. s. w. Ja
Falconer's tahula plantarum p. 176. in den Miscellaneous
Tracts relating to natural history wird das 7pi<pvX\,ov des Dlosco-
rides durch die Bsoralea hiturninosa erklärt, und damit stimmt auch
K. Sprengel überein. Nun ist bekannt, daß die Kleefütterung
schon bei den Alten für die gedeihlichste gehalten wurde. Omne
emaciatum armentum ex ea pinguescit, sagt Cvlumella II, 11, 2.
von der herha medica. Daher fressen sich auch die Hirsche der Diana
daran satt in Callimachns H. in Dian. 165. wo Spanheim die
Sache erläutert. Dabei kann wohl mancher Aberglaube statt gefunden
haben. Wer weiß nicht, was noch in neuer Zeit über den Wunder-
klee gefabelt worden ist?

fi) Und es gab wirklich allerlei Deutungen von einem ‘Epfiijs
 
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