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führen auch alle Begleiter des heiligen Geräths zurück, die
Delphine des Kirrhaischen und Delphinischen Apolls, der
Rabe, der treue Vogel des weissagenden Gottes, die
Schlange, die sich vielfach durch die Ordnung des Kes-
fels hindurch oder um einen der Füße herumwindet, zur Er-
innerung an den alten Wächter des Erdorakels, die L o r-
beerzweige, die bald durch die Füße durchgezogen, bald
oben aufgesteckt sind, bald zu beiden Seiten herabhangen,
bald die Stelle der Ringe zu vertreten scheinen. Ein Lor-
beerzweig lag stets auf dem Delphischen Orakelsitz, den die
Pythia, sobald sie weissagen wollte, hinwegnahm und um
den Kopf legte.
Allein so häufig die Dreifüße auch noch in spater Feit
bis auf Karakalla herab auf Münzen erscheinen: so waren
sie doch auö dem Leben verschwunden, und kommen selbst in
Apollotempeln nicht mehr als Meihgeschenke vor. Die Ehre
der Tripoden ist durchaus älter als die Blüthe der Kunst,
alter als die Perserkriege: sie trifft ganz eigentlich in die
Homerische Zeit. Es ist kein Zweifel, daß bei den Festver-
sammlungen der Ionier auf Delos und der Aeolier bei Gry-
neion der Delische und Gryneische Apollon Tripoden als
Preise der Wettsieger austheilte: wie sie es bei den Triopi-
schen Agonen — wo indeß die Dorische Religiosität nicht
zuließ, sie aus dem Tempel nach Haus zu nehmen — und
den Panionien auf Mykale waren. Und wie hinwie-
derum der Böotische Sänger an den Leichenspielen von Chal-
kis einen geöhrten Dreifuß als Preis erhält, der noch in
Gellius und Pausanias Zeit auf dem Helikon *4) gezeigt
wurde: so darf man wohl annehmen, daß auch in den älte-
sten musischen Agonen, den Delphischen, dieselbe Sitte
herrschte. Daher werden bei Homer Tripoden oft von kolos-
läßt). Am geputztesten haben ihn die Münzen von Antiochia wegen
des Daphnaischen Apollon, die Eintrachtmünzen HöeXyoDv dijunov
von Antiochia und Seleukia iv Tlupia, und die Syrischen überhaupt.
13) 2»n der Tragödiendichter bei Paus. VII, 4, 6.
14) T. u. W. 659. Paus. IX, Z», 5. N. A. III, n.
führen auch alle Begleiter des heiligen Geräths zurück, die
Delphine des Kirrhaischen und Delphinischen Apolls, der
Rabe, der treue Vogel des weissagenden Gottes, die
Schlange, die sich vielfach durch die Ordnung des Kes-
fels hindurch oder um einen der Füße herumwindet, zur Er-
innerung an den alten Wächter des Erdorakels, die L o r-
beerzweige, die bald durch die Füße durchgezogen, bald
oben aufgesteckt sind, bald zu beiden Seiten herabhangen,
bald die Stelle der Ringe zu vertreten scheinen. Ein Lor-
beerzweig lag stets auf dem Delphischen Orakelsitz, den die
Pythia, sobald sie weissagen wollte, hinwegnahm und um
den Kopf legte.
Allein so häufig die Dreifüße auch noch in spater Feit
bis auf Karakalla herab auf Münzen erscheinen: so waren
sie doch auö dem Leben verschwunden, und kommen selbst in
Apollotempeln nicht mehr als Meihgeschenke vor. Die Ehre
der Tripoden ist durchaus älter als die Blüthe der Kunst,
alter als die Perserkriege: sie trifft ganz eigentlich in die
Homerische Zeit. Es ist kein Zweifel, daß bei den Festver-
sammlungen der Ionier auf Delos und der Aeolier bei Gry-
neion der Delische und Gryneische Apollon Tripoden als
Preise der Wettsieger austheilte: wie sie es bei den Triopi-
schen Agonen — wo indeß die Dorische Religiosität nicht
zuließ, sie aus dem Tempel nach Haus zu nehmen — und
den Panionien auf Mykale waren. Und wie hinwie-
derum der Böotische Sänger an den Leichenspielen von Chal-
kis einen geöhrten Dreifuß als Preis erhält, der noch in
Gellius und Pausanias Zeit auf dem Helikon *4) gezeigt
wurde: so darf man wohl annehmen, daß auch in den älte-
sten musischen Agonen, den Delphischen, dieselbe Sitte
herrschte. Daher werden bei Homer Tripoden oft von kolos-
läßt). Am geputztesten haben ihn die Münzen von Antiochia wegen
des Daphnaischen Apollon, die Eintrachtmünzen HöeXyoDv dijunov
von Antiochia und Seleukia iv Tlupia, und die Syrischen überhaupt.
13) 2»n der Tragödiendichter bei Paus. VII, 4, 6.
14) T. u. W. 659. Paus. IX, Z», 5. N. A. III, n.