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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Böttiger, Carl August: Almathea oder der Cretensische Zeus als Säugling: (zur Erläuterung des Titelkupfers)
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Erster Abschnitt
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Levezow, Konrad: Amor und Ganymedes die Knöchelspieler: zur Erläuterung eines alten Kunstwerks in dem königlichen Schlosse zu Charlottenburg bei Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0240

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schüttelttverdens nur seine Beziehung auf ein die Brust
bedeckendes Gew an d haben kann; beide Knaben aber in
dem Kunstwerke nackt waren, wie wir hernach sehen werden;
Amor zumal in der Kunst und bei Dichtern sich niemals
anders zeigt, *) und daher Apollonius ganz richtig ihn
die mit Knöcheln gefüllte Hand an das Brüstchen selbst
(LTri **) drücken laßt; so scheint daraus zu folgen,

daß Philostratus den Dichter entweder hier sehr schlecht
verbessert, oder dessen Schilderung nur aus dem Gedacht-
niß übertragen habe, ganz uneingedenk der bei Dichtern
und Künstlern unveränderlichen Tracht des Amor.

*) Tvfivds jxkv To ye Swfia, voos bi oi ijxrrEKvnasrai.

Moschus Idyll. I, iZ.

Nackt ist immer sein Leib, verborgen aber die Seele.

M a n s o.

So schildert ihn ja die eigene Mutter bei Moschus in dem lieblichen
Steckbriefe, welchen sie dem entflohenen Schelm nachrief.

**) Und dies ist auch der Grund, weshalb vornehmlich mit allem
Rechte Brunk (in der Note S-104. zum Hl. Buch des Apollonius
der angef. Ausgabe) die Konjectur, welche Hemsterhuys in der Not.
45. zu jener oben angezogenen Stelle des Lucian in Vorschlag
brachte, verwirft, wo nehmlich Hemsterhuys die Lesart to nd/i-
Tt (xv in der Stelle des Apollonius zufolge dieser beim Philostratus
in n 6%nov verändert wissen will; weil nach Beschaffenheit jenes
Textes jenes vn ois ? av s. keine natürliche Beziehung haben würde.
Denn Hemsterh. las Hai p 6 jxkv rjbxj nräjx7tav evitzTxeov <f> v n 6
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diese aber nur vom Abschreiber herrührende falsche Lesart fand
Brunk in dem vergl. codd. regg. ixi jxaS&> und äy o <5 7 6 v,
wodurch alles klar wird. Und diese Lesart wird auch durch das
Kunstwerk selbst gerechtfertigt, das Apollonius wörtlich abschrieb
und was hier zum Beweise dient, daß selbst in manchen Fallen die
Vergleichung der alten Kunstwerke mit den Schriftstellern Veran-
lassung zur Wiederherstellung und Verbesserung verdorbener Stellen
in den Schriften der Alten geben kann.
 
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