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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Hirt, A.: Ueber das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den griechischen und den damit verwandten italischen Völkern, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0280

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227

aber nicht angegeben, wie groß sie war, und ob aus Einem,
oder aus mehrern Stücken. Diese Statue war aber nicht
die einzige. Nach Plinius (37, 12.) gab es aus diesem
Material mehrere, zwar nur kleine, aber bei den Liebhabern
von hohem Werth.

§, 3. Au der Gattung der Steinäxten von mittlerer
Härte zählen wir hauptsächlich die Marmor. Für die Bild-
kunst sind diese die vorzüglichsten. Sie sind dicht, ohne
spröde zu seyn, sie lassen sich gut bearbeiten; sie nehmen
eine glatte und reine, doch mehr fettige als glanzende Ober-
fläche an, wenn sie nämlich nicht absichtlich hiezu geschliffen
werden. Zu Bildwerken werden die reinen und einfärbigen
Marmor gewählt, und unter diesen vorzugsweise der weiße.
Die meisten auf uns gekommenen Bildwerke sind von solcher ,
Marmorart, deren die Alten mehrere Brüche hatten. Man
unterschied den Hymettischen und Pentelischen Marmor in
Attica. Letzterer macht sich an den Denkmälern durch die
Glimmeradern kenntlich, und da er deßwegen leicht schiefert,
mag man darauf verfallen seyn, ihn auch zu Dachziegeln zu
verarbeiten. Dies geschah schon im Zeitalter des lydischen
Königes Alyattes um die Zoste Ol. — Als Erfinder nannte
man den Byzas von Naxos (Paus. Z, 10.).

Den Preis gaben die Künstler dem Marmor von Paros
sowohl der Reinheit, als des festen Kornes wegen. Man
unterscheidet zwei Arten in den Monumenten, einen groben
mit glänzendem Korn, und einen fetten kleinkörnigen. Man
brach den schönsten weißen in unterirdischen Gangen bei Lam-
penlicht, welcher daher den Nahmen Lychnites führte.

(Plin. 36,4. §.2. vergl. Strabo 10. x>. 487.) Andere
statuarische Marmor waren der Proconnesische, der Thasische
und Lesbische, letzterer von einer etwas bläulichen Tinte
(Plin. 36, 4. Z. iZ.) Weißer Marmor brach auch in der
Gegend von Ephesus. Der Hirt Pixadorus hatte ihn ent-
deckt, als man im Zeitalter deö Crösus den großen Tempel-
bau der Diana zu unternehmen im Begriff war (Vitruv.

io, 7t)
 
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