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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Hirt, A.: Ueber das Material, die Technik und den Ursprung der verschiedenen Zweige der Bildkunst bei den griechischen und den damit verwandten italischen Völkern, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0314

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2Ö1

nennt, sich widerspreche, und daß Gitiadas von Sparta
viel früher, nämlich schon nach dem ersten Messenischen
Kriege (Ol. 14.) erzene Bildwerke verfertigt habe. Allein
offenbar ist die zweite angedeutete Stelle ein mißverstandenes
Einschiebsel, so wie die erstere Stelle auf eine viel spatere
Zeit, worin Gitiadas arbeitete, hindeutet. Dieser verfer-
tigte seine zwei Dreifüße für das Amycläum, als Callon von
Acgina zugleich den dritten dafür machte. Callon aber, als
ein Schüler des Tectaus und Angelion, kann erst in den spä-
tern sechziger Olympiaden gelebt haben, und so auch der
Spartaner Gitiadas. *)

§. 12. Wie früh man das Silber zu Bildwerken be-
nutzte, laßt sich schwer ausmitteln. Das älteste scheint
der große silberne Krater zu seyn, welchen Crösus nebst
andern reichen Geschenken in Gold zu Delphi weihte.
Bildwerke werden zwar an demselben nicht ausdrücklich
genannt; allein Herodot (1, 51.) sagt ausdrücklich: daß
dieser Krater nicht unter die gewöhnlichen Werke gehöre,
und ihm eine Arbeit des Lheodorus von Samos zu seyn
scheine. Diese Andeutung ist hinreichend, um nicht blos
ein glattgeschmiedetes Gefäß anzunehmen. Wenigstens muß
man dabei irgend einen bildlichen Fries um den Rand
Des Kraters voraussetzen.

In Silber, wie wir angaben, scheint man Haupt-

*) Dieses habe ich spater in einer andern Schrift (Siehe die
Ana lebten von F. A. Wolf istes Heft) angedeutet. Es fand
aber von einem andern Forscher (S. Welker Zeitschrift für
alte Kunst isten Bds 2tes Heft p. 274.) Einspruch.— Auch
Thiersch berührt in seiner neulich erschienenen 2ten Abhandlung
über die Epochen der alten Kunst Anmerk. zr. denselben
Punkt, und tritt wesentlich meiner Ansicht bei. — Und ich setze
noch hinzu: daß die Freunde der griechischen Lirteratur in Berlin,
worunter unsere vorzüglichsten Philologen sich befinden, und jetzt
den Pausanias gemeinschaftlich lesen, in Beziehung der hier in Frage
stehenden Stellen ganz für die Ansicht entscheiden, welche ich ange-
geben habe.
 
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