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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Meyer, Heinrich: Bemerkungen über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0326

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Denkmal, nämlich die Familie der Niobe Tafel i — iz.
Sie besteht außer der Figur des Pädagogen und der herrli-
chen Gruppe der Mutter mit ihrer jüngsten Tochter im Schooß
aus noch 13 Staruen sogenannter Söhne und Töchter; 6 von
jenen mögen wirklich zur Familie gehören , der siebente hin-
gegen ist ihr zuverlässig fremde und gar leicht für eine an
sich zwar schätzbare doch weichlich gehaltene Copie vom Dis-
cuswerfer des Myron zu erkennen. Unter dem halben Dutzend
einzelner Statuen, welche Töchter der Niobe vorstellen sol-
len, darf man vier als wahrhafte Familienglieder anfe'hen,
eine der beiden andern stellte ursprünglich die Psyche dar, die
zweite eine Muse, wahrscheinlich die Erato; von den Söh-
nen sind zwei wiederholt vorhanden.

Den Kunstwerth dieses Statuenvereins und hinsichtlich
auf einige seiner Figuren - Meisterstücks der alten Bildnerei,
war der Verfasser gegenwärtiger Bemerkungen vorlängst schon
bemüht, in einer eignen Abhandlung umständlich auseinan-
der zu setzen. Noch jetzt bleibt er im ganzen Wesentlichen
den damals geäußerten Meinungen zugcthan, und, nicht ge-
neigt schon Bekanntes wieder zu bringen, will er daher auf
jene Abhandlung im zweiten Bande der Propyläen 2tes
und Ztes Stück verweisen; weil aber daselbst in Betreff der
Abbildungen auf das in Deutschland seltene Werk des Mon-
sig. Fabroni, Dissertazione sulle Statue apparte-
nenti alla favola di Niobe sich bezogen worden, so scheint
es angemessen, die im oftgenannten Werk über die florentini-
fche Gallerie befindlichen Umrißfiguren, wie sie in der Reihe
auf einander folgen, durchzugehen, den Aufsatz in den Pro-
pyläen berücksichtigend und es beiläufig zu bemerken, wo die
Meinung der neuern florentinifchen Ausleger mit der seinigen
gänzlich unvereinbar ist.

T a f. I. Niobe mit ihrer jüngsten Tochter im Schooß.
Ueber die hohe Schönheit in den Formen beider Figuren'sind
wohl alle Kunstrichter einverstanden; ließt man aber p. 18.
des Texts, auch die Drapperie sei vom allerschönsten Styl,
so läßt sich dagegen anführen, daß in spätem Werken wohl
noch vottkommnere Muster schöner Drapperien gefunden wer-

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