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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Zweiter Abschnitt
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Meyer, Heinrich: Bemerkungen über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0331

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Werk oon Verdiensten, obgleich nicht unter die ^>riginalfigu-
cen der Familie zu zahlen. Von Restaurationen sind ange-
geben der linke Arm, der rechte Vorderarm mit einem Stück
Drapperie und der rechte Fuß; hierzu kömmt aber noch die
Nase, die Unterlippe und die Zeichen des männlichen Ge-
schlechts; das rechte Bein ist in der Gegend des Kniees
mehrmals zerbrochen, die linke Hüfte ebenfalls.

Tafel X. bildet die schönste Tochter der Niobe ab,
nach dem dargestellten Alter die dritte. Wir stehen nicht an,
diese Statue den alleredelsten Erzeugnissen der alten Kunst
beizuzahlen; keines ist von reinerer Schönheit, keines der
Denkmale des hohen Styls har so viel Anziehendes. Nach
dem Bericht der Ausleger sind folgende Theile neu ergänzt:
der rechte Arm ganz, der linke Vorderarm bis an die Falten
des über den Vorderarm fallenden Gewandes, der vom Ge-
wand nicht bedeckte Theil des Fußes auch der Hals und so
viel als das Gewand vom Busen bloß läßt. Unfern Wahr-
nehmungen zufolge ist die untere Hälfte der Nase neu, die
Unterlippe ein wenig beschädigt; übrigens der ganze unver-
gleichliche Kopf vollkommen erhalten. Die Füße sind alle
beide neu, der rechte Arm scheint es auch zu seyn; der linke
erhobene mag vielleicht zum Theil alt seyn, man konnte sol-
ches, weil die Figur wenig bequem aufgestellt war, nicht
genau untersuchen. Am Gewand finden sich einige Restau-
rationen von geringer Bedeutung.

Tafel XL enthält die Abbildung des jüngsten Sohns,
von welchem die Erklärer nur unbestimmt anmerken, der Leib
sei der schönste und am wenigsten verletzte Theil. Noch ist
hinzuzusetzen, daß dieses Denkmal durch mittelmäßige Er-
gänzungen entstellt und auch durch Ueberarbeiten an mehreren
Stellen verdorben ist; ursprünglich aber vortrefflich gewesen,
und wahrscheinlich von eben dem Meister herrührt, welcher
die Niobe und ihre vorerwähnte schöne Tochter verfertigt hat.

Tafel XU. stellt noch einen Sohn der Niobe dar; dem
Alter nach gerechnet den zweiten. Im Text wird er wegen
breitem Styl der Arbeit und wohl ausgedrücktem Fleisch der
Glieder gelobt. Man kann ihm zwar einige gute Theile
 
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