Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

DOI Heft:
Zweiter Abschnitt
DOI Artikel:
Meyer, Heinrich: Bemerkungen über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0341

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
288

sich erweitere, der Blick durchdringend spähe., der Mund
leise Odem an sich zöge; aber alles dieses ist beiden Ausle-
gungen gleich angemessen."

Erhalten hat sich das Werk vortrefflich; noch ist der
Marmor auf seiner Oberfläche überall in eben dem Zustand,
wie an dem Tag, da der Künstler seine Arbeit vollendete.
Am Kopf ist blos die Nasenspitze neu ergänzt, an der rechten
Hand vielleicht der Zeigefinger, zuverlässig das Gelenke und
über demselben ein etwa 4 Zoll langes Stück vom Arm, an
der linken Hand der Daum, Zeige - und Mittelfinger; das
Gewand oder Mantel auf dem Rücken ist am Rand ein we-
nig beschädigt oder ergänzt. Noch muß angemerkt werden,
daß die Augensterne durch vertiefte Kreislinien angedeutet
sind.

Taf. XXXVIII. Kleines Brustbild des Jupiter Sera-
pis, welches einen Menschenfuß von etwas mehr als natür-
licher Größe zur Basis hat. Vermöge der gegebenen Ausle-
gung (Textp. ii 3 u. ff.), der wir beipflichten, war die-
ses Denkmal wahrscheinlich ein Gelübde wegen glücklich voll-
brachter Reise. Ueber sein Kunstverdienst wird still geschwie-
gen; daher muß es hier angemerkt werden, daß die Gestalt
des Fußes zierlich ist und die Arbeit einen geübten Meister
andeutet. Gleichwohl erhält das Werk seinen größten Werth
durch die Seltenheit der Darstellung, indem vielleicht aus
Marmor kein anderes solcher Art mehr vorhanden ist.

Taf. XXXIX. Venus, ungefähr in der Stellung der
berühmten Mcdiceischen, nur mit dein Unterschied, daß die-
ser Figur ein zum Halt dienendes Gewand vom Rücken nie-
derfallt, dessen Enden um beide Ellbogen geschlagen sind,
die Vorderseite der Figur unverhüllt lassend, woraus erhel-
let, sie sei gearbeitet worden, um an einer Wand oder in
einer Nische zu stehen. Nach seinem jetzigen Zustande ist das
Werk eigentlich nur ein sehr schöner Sturz, denn der Kopf
soll nach dem Bericht der Erklärer (Text p. 122.) zwar
antik und von guter Kunst seyn, gehöre aber nicht ursprüng-
lich zur Statue; die Arme sind blos einstweilen angesetzte
Modelle und beide Füße noch Ueberbleibsel einer vom Lreola
 
Annotationen