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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Köhler, Heinrich Karl Ernst von: Ueber die neue Ausgabe der Werke und Schriften des Visconti
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prix, au moins sa celebrite, en !e faisant decrire,
et selon la maniere de parier italienne, qui dans
ce cas n’avoit point d’exageration, illustrer par ce
grand antiquaire.“ Wir Heilen hier zwei solcher Certifi-
cate mit, von denen das erste vielleicht das merkwürdigste
von allen ist, die Visconti jemals ausstellte, und welches
an Kühnheit seine Arbeit über die beiden Musive und den
Silberschmuck weit hinter sich zurück laßt. Wir theilen sie
mit, theils der Seltenheit wegen, theils aber, und vorzüg-
lich , um die Liebhaber und zukünftigen Käufer so prächtig
ausgestatteter Gegenstände gegen diese Waare mißtrauisch
zu machen, und um sie zu warnen. Das hier zuerst folgende
Zeugniß betrifft einen Camee von drei Schichten, die dunkle
bildet den Grund, zur erhobenen Arbeit ist die bläulich weiße
verwendet, die dritte Schicht färbt das ganze oberste Brust-
bild, das kleinste von allen, braun. Der Stein ist viel
größer als es die gewöhnlichen Cameen sind, und wird in
dieser seiner wahren Größe hierbei in einem Kupferstich gelie-
fert*). Auf der Hinterseite ist eine neue gleichfalls betrüge-
risch eingegrabene lange Inschrift zu lesen. Zch sähe dieses
Stück, nebst seiner Beschreibung von Visconti, auf die
man vielen Werth legte, um das Jahr 1307 bei dem Hrn.
von W....... einem großen Liebhaber solcher Dinge; er

brachte diesen Stein aus Paris. Ich theilte ihm alsbald
meine Ueberzeugung von der Unächtheit dieses Machwerks
mit, und bei der ersten Gelegenheit suchte er sich von diesem
lästigen Besitz zu befreyen; der Fürst D. erhielt es von ihm.
Der jetzige Eigenthümer des Steines ist unbekannt, wird es
aber vielleicht nicht lange bleiben. Obgleich der neue unge-
schickte Steinschneider sich sehr bemühet hat seinem Schnitte
ein altes Gepräge zu geben, so bemerkt man doch das Neue
und Geschmacklose überall hindurch. Man betrachte nur die
schlechten Verhältnisse der drei Brustbilder, dann Brust und
Leib der beiden hintern Brustbilder, und die erbärmlichen
kleinen Gestalten zur Rechten. Hier folgt nun Viscontis

*) Man sehe die 6tc Kupfertafel.
 
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