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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Dritte Abtheilung
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Schlichtegroll, Friedrich: Ueber die Glyptothek Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen von Baiern
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0381

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32?

kunstfestlichen Tagen die eingeladenen Gaste zu empfangen,
ehe sie die Wanderung durch die Säle, die dann einen durch
Fackelnbeleuchtung erhöhten Genuß darbieten werden, antre-
ten, und sie nach vollendeter Kunstreife zur Geselligkeit
wieder zu vereinigen.

Die Rückseite und die beiden Seitenflügel des Quadrates,
so wie die beiden niedrigern den Porticus einfassenden Lheile
der Vorfeite stehen bereits; der Porticus wird dieses Jahr
gebaut, und damit das Viereck geschlossen. Das Ganze
wird dreizehn Säle enthalten, worunter einer von 140
Schuh Länge ist. Zwei derselben, die letzten der griechischen
Epoche, sind ganz vollendet; ein dritter, der römischen
Kunst bestimmter, ist seiner Beendigung nahe.

Doch nicht auf diesen Bau allein beschränkte sich der dem
Architekten gegebene Auftrag; der ganze, jetzt noch aus einer
Wiese bestehende, an dem Wege nach dem königlichen Lust-
schloß Nymphenburg (zugleich an der Haupt-Straße nach
Augsburg) gelegene Platz, worauf die Glyptothek steht,
wird neu angelegt und der Entwurf dazu ist bereits gemacht.
Er wird gleichfalls ein großes oblonges Quadrat bilden.
Die Abendfeite, auf welcher man von Augsburg kommend
hereintritt, wirdein neues, im edelsten Styl entworfenes
Stadtthor und zwei große, damit in Harmonie stehende
Wohngebäude einnehmen; die Nordseite, 730 Fuß lang,
wird die Glyptothek nebst zwei pallastartigen frei auf den
beiden Flügeln stehenden Wohngebäude ausfüllen. Die Süd-
seite gegenüber ist für eine katholische Kirche der zwölf Apostel
und ebenfalls zwei solche Wohngebäude, wie die gegenüber-
liegenden bestimmt; die vierte nach Morgen und der Stadt
zugekehrte Seite des Platzes wird durch eine ansehnliche,
hundert Schuh breite und sehr lange Straße nebst den daran
liegenden Häusern gebildet. Das Stadtthor wird im dori-
schen, die Glyptothek im jonischen, und die Kirche, (für
welche das große Basrelief Thorwaldscns bestimmt ist) im
korinthischen Style erbaut. Ohne gerade ein bestimmtes
 
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