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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Vierte Abtheilung
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Böttiger, Carl August: Alterthümer von Velleja
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0392

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2o Miglien. Hier werden viel interessante Erscheinungen
aus der Naturgeschichte und Naturlchre beigebracht , so
wie im Zten Vorschläge wegen einer in dieser Gegend an-
zulegenden Kunststraße gethan werden. Nach allen diesen
vorläufigen Betrachtungen erfahren wir endlich im 6ten Ka-
pitel/ welche Alterthümer hier gefunden und aufbewahrt
wurden. Hier werden die Sachen nur im Allgemeinen an-
gegeben. Sie follen aber im zweiten Theile dieses Werks
genau erklärt und nach den vorhandenen Spuren in den zer-
störten Mauerwerken lokalisirt werden. Ein Marktplatz im
kanglichten Viereck ist das einzige Bauwerk von Bedeutung,
welches bis jetzt ganz aufgedeckt worden ist. Die mit dem
Alterthume nicht hinlänglich vertrauten Beschauer haben
diesen Marktplatz für den Hof eines Pallastes anfehen wollen.
Allein wer weiß nicht, daß die regelmäßige Erbauung und
architektonische Ausschmückung eines Forums in Rom und
ganzen Italien, gleichsam den zweiten Theil der Theaterbaukunst
ausmachte, daß die so regelmäßig ausgebaueten Fora in
der Ordnung von öffentlichen Gebäuden, Bogengängen,
Säulenhallen und Gerichtshöfen umringt waren und also
gar keine Privatwohnungen duldeten? So scheint auch dieses
Forum von Velleja bloß von öffentlichen Gebäuden einge-
schlossen gewesen zu seyn *). Es hatte 146 Palmi Romani

*) Die müthmaßliche Ansicht dieses Forums macht das Titelkupfer
zu diesem Werke in Aqua Tinta. Eine ähnliche Restauration hat
Ennio Visconti vom .Forum zu Gabii gegeben in den Mona-
jnenti Gabini als Prospetto del.Foro Gabino nebst tavola A.B. C.,
wobei Visconti mehrere zweckmäßige Bemerkungen über die Bauart
dieser Marktplätze in den Colonicn und Municipalstädten beibringt.
Statuen der Decurionen und Magistratspersonen und anderer verdien-
ten Männer standen hier aufgerichtet. Daher laßt sich mit vieler
Wahrscheinlichkeit, .annehmen, daß die im Dresdner Antikenmuseum
befindlichen 4 sogenannten Consularstatuen und die zwei Matronen-
statuen, alle ans Pepermo und in sehr roher Bildhauerarbeit, sammt-
lich in einer Municipalstadt in der Nachbarschaft Roms das Forum
geziert haben und so endlich ihren Weg in das Museo Chigi, was
dann nach Dresden verkauft wurde, gefunden haben. Man vergleiche
auch, was Guattani in den Monumenti inediti über die Ausgrabun-
 
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