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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 1.1820

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Vierte Abtheilung
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Böttiger, Carl August: Ueber die Hermaphroditen: Fabel und Bildung: (als Zugabe)
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https://doi.org/10.11588/diglit.9751#0415

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(Distribuzione 25. 26). Vergleicht man damit die
Gruppe einer von einem Satyrisk versuchten Najade im
Museo Pio-Clementi.no T. II. tav. 50. und die nun
als Venus resiaurirte Nymphe im Museo Plorentino tav.
35-» die aber nach Visconti's Bemerkungen p. 88. b-
zu einer ähnlichen Gruppe gehört: so erhellet daraus, daß
diese Lustkämpfe, wie sie Tiberius in Capreä in lebendige Ta-
bleaux stellen ließ/ überhaupt sehr häufig gebildet worden
sind. Nun aber wird die durch Lust gestachelte kräftige
Natur des Satyrs den Hermaphrodit/ trotz alles Widerstre-
bens, zu seinem Willen nöthigen. Der Hermaphrodit ist
zur Erde gesunken. Es entsteht also ein neuer Kampf/ das,
was beim Ringen in der Gymnastik ein Lagerkampf ge-
nannt wurde (ävocxhvoTrdhj, Mart. XIV, 201. bald
als Tihyozabj auch auf wollüstige Stellen und Spintrienr
Attitüden angewandt. S. zu Suetons Domitian e. 22 und
die scharfsinnigen Bemerkungen des Saumaise zu Lolin,
p. 206.) Die Dresdner Gallerie besitzt zwei Compagnons
eines solchen verliebten Kampfes, die zu den merkwürdigsten
Bildwerken gehören und gleichsam die letzte Station des
Hermaphroditenscherzes mit einem Satyr, mit aller Licenz,
deren man sich in solchen Symplegmen, wie sie in Bädern
ausgestellt wurden, bediente, aber in höchster Weichlichkeit
ausgeführt. S. Becker's Augusteum Tafel XCV.
XCVI. Becker in der Erklärung stellt Pen Unterschied beider
Gruppen besonders auf das verschiedene Alter des Satyrs,
der mit dem niedergesunkenen und widerstrebenden Herma-
phrodit ringt. Allein, wie schon Casanova in seinem Ois-
eorso sopra gliAntichi diDresdap. 49. richtig bemerket,
der ganze Styl der Arbeit ist sehr verschieden und man kann
die Entstehung der spätern durch den Bedarf, ein Seitenstück
dazu aufstellen zu wollen, füglich erklären*). Uebrigens

*) Im Vorbeigehn stehe hier die Bemerkung, daß auf den Backen
des jüngern Satyrs in der Gruppe n. 96. wirklich eine große Warze
gesessen hat, die aber unverständig genug, da sie ausgesprungen war,
nun von zudringlichen Händen verschmiert worden ist. Man schrieb
 
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