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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Hirt, A.: Ueber die griechische Bildkunst, [2]: Fünfter und sechster Abschnitt ; Geschrieben den 10 December 1805. Vorgelesen den 5. Febr. 1807
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0043

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die Haare selbst gearbeitet werden. Weniger schätzbar sind
die Steine, wo das Bild farbig, roth, schwarz, gelb, und
dagegen der Grund von lichter Farbe ist. Kameen mit dem
Bilde und dem Grunde von gleicher Farbe, sind seltener, und
haben als Steine keinen Werth. Ucbrigens verhält sich der
Preis der Steine zu Kameen nach der Größe, nach den
schönern, und reiner abstechendcn Farbcnlagen, nach der
horizontalen Gleichheit und Dicke der Schichten, besonders
der obern, aus welcher das Bild geschnitten wird.

§ 3. Die wesentliche Veranlassung zum einschnciden
irgend eines Bildes auf Gemmen gab das Tragen der Siegel-
ringe. Dies war ihre ursprüngliche Bestimmung. Daher
die geringe Anzahl der Hochschnittc gegen die Menge der Ein-
schnitte. Erstere kommen unter den Arbeiten des altern
Stils wenig vor. Größtenthcils sind die Kameen, die auf
uns gekommen sind, aus der Zeit der Kaiser. Sie dienten
gleichfalls als Ringe, aber auch zu Mantelknöpfen anstatt
der Agraffen, zur Auszierung der Gürtel, der Armbänder,
der Kränze und Diademe, zur Ausschmückung der Fußbe-
kleidung und der Waffenstücke.

Größere Stücke schöner Steine schnitt man auch in der
Form von Gefäßen, oder als Tafeln zur Zierde irgend eines
kostbaren Geräthcs, eines Putztischcs, eines Schmuckkäst-
chens u. s. w. Nur waren solche Stücke selten; doch sind
einzelne sehr schöne auch auf uns gekommen. Eine große
Tafel mit fünf verschiedenen Lagen, auf welcher der Triumph
des Bacchus und der Ariadne, von Centauren gezogen,
vorgestcllt ist, befand sich vor der bonapartisten Invasion
in der Sammlung der vaticanischcn Bibliothek. Eine sehr
schöne Schale, auf der Vorderseite den Perseus in Aegyp-
ten, seinem Stammlande, und auf der Rückseite die
Medusa verstellend, besitzt das k. Museum zu Neapel.
Bekannt ist das Mantuanische Gefäß in der herzoglichen
Sammlung zu Braunschwcig, worauf die Eleusinischcn
Gottheiten mit den Horen erhoben geschnitten sind, aber
berühmter durch seine Größe und Form, als durch die
Schönheit der Arbeit- Vor allen aber zeichnen sich aus
 
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