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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Hirt, A.: Ueber die griechische Bildkunst, [2]: Fünfter und sechster Abschnitt ; Geschrieben den 10 December 1805. Vorgelesen den 5. Febr. 1807
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0050

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Wenn wir indessen annehmen, daß man in Solon's
Zeiten einerseits die Siegel in die Materie der Ringe
selbst schnitt, so glauben wir doch, daß man anderseits
auch schon die Gemmen hiezu benutzte. Dies beweiset
nicht blos der Siegel * Smaragd des Polycrates, der,
obwohl etwas jünger, doch ein Zeitgenosse des Solon
war, sondern die Ansicht mancher antiken hemmen selbst,
deren Stil ganz mit den ältesten Münzgcprägen der Griechen
übereinstimmt.

§ 6. In Rücksicht der Technik haben wir angegeben,
daß sic im wesentlichen von der Art der Neuern nicht
verschieden war, und man dieselbe Maschine, und dieselben
Arten von Material hiezu gebrauchte. Aber es bleibt ein
Räthsel, wie gewisse größere Stücke von Gemmen ge-
schnitten wurden, z. V. die große vaticanische Tafel mit
dem Triumphzuge des Bacchus, oder der große Stein der
heiligen Kapelle in Paris. Mit der Vorrichtung, die wir
jetzt kennen, konnten so große Stücke nicht gearbeitet seyn.
Die gewöhnlichen Gemmen sind von einer Größe, die auf
eine Handhabe gekittet der Steinschneider leicht handhaben,
und nach Belieben wenden kann. Dies konnte aber nicht
der Fall seyn mit jenen großen Stücken von bedeutender
Schwere. Ward hicmit vielleicht eine der gewöhnlichen
entgegengesetzte Einrichtung getroffen, nämlich daß der zu
bearbeitende Stein eine feste Stellung erhielt, und die
Maschine alle erforderlichen Veränderungen, wie der Arbei-
ter sie bedurfte, machte? — Aber ich gestehe nicht zu
begreifen, wie eine solche Vorrichtung sich machen ließe,
und ich bin vielmehr der Meinung daß man die Stel-
lung der Maschine sich immer als fest zu denken habe,
so wie die Einrichtung bei dem gewöhnlichen Bohrwerk,
um die Gemmen zu schneiden, sich darstcllt, und daß eine
besondere Vorrichtung für die verschiedene Beweglichkeit
des Steines zu machen war. Dies konnte geschehen wenn
man den Stein in einen Rahmen einschloß mit der Ein-
richtung , daß der Stein sich erstlich in senkrechter Richtung
leicht auf-und abwärts bewegte, daß zweitens der Stein
 
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